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Leonardo .. Wissenschaft und mehr! 
  1. Deutsche Eltern überfordert   
  2. Beschleunigter Temperaturanstieg im 20. Jahrhundert   
  3. Neues Penizillin gegen resistente Bakterien?   
  4. Rückgang an AIDS-Toten   
  5. Zehn entfernte Galaxien entdeckt   
  6. Neuer Weg der Zellkommunikation   
  7. Sellafield so verseucht wie Tschernobyl   
  8. Laser beim Zahnarzt   
  9. Fledermäuse "sehen“ schärfer als vermutet   
  10. "Sea Launch“-Projekt verzögert sich   
  11. Auf dem Mars lebt man gefährlich   
  12. Rückgang amerikanischer Singvögel   
  13. Starke Zunahme von Allergien   
  14. Supernova als Ursprung von Gamma-Strahlen   
  15. Vorwarnzeit für Tsunamis verkürzt   
  16. Eisscholle mit Forschungsstation abgebrochen   
  17. Bilder von der "molekularen Pinzette“   
  18. Sternschnuppen gefährden Satelliten   
  19. Vielversprechender Impfstoff gegen Malaria   
  20. AIDS-Virus wird resistent   
  21. Rückenschmerzen können psychische Ursachen haben   
  22. Umwelt-Verschmutzung läßt Urwald schneller wachsen   
  23. Ozonloch größer als je zuvor   
  24. Tumor-Diagnose ersetzt Darmspiegelung   
  25. UNO: Kinder besser vor Aids schützen   
 
 
Deutsche Eltern überfordert
Während Eltern in anderen Ländern die Geburt eines Babys als wertvolles Geschenk empfinden, sind Kinder für deutsche Eltern eine Belastung und beeinträchtigen die Beziehung Das ist das Ergebnis einer Studie, die auf dem Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie vom 27. September bis 1. Oktober in Dresden vorgestellt werden soll. Für die Studie hatte eine Dresdener Psychologin gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland, den USA, Südkorea und Österreich das Verhalten werdender Eltern untersucht. Das Ergebnis: Je moderner aber ein Paar eingestellt sei, desto unzufriedener werde es, wenn Kinder kämen. Vor allem die Ansprüche an das eigene Verhalten mache den frischgebackenen Eltern das Leben schwer. So bemühe sich der deutsche Mann zunächst mehr als andere darum, alles richtig zu machen, weil er dem Ideal des "modernen Mannes" entsprechen wolle. Spätestens nach der Geburt seien jedoch viele Männer unzufrieden, weil es ihnen nicht gelingt, ihren Erwartungen gerecht zu werden. Das wirke sich negativ auf die Beziehung zwischen den Partnern aus. Quelle: dpa / epd 23.9.98

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Beschleunigter Temperaturanstieg im 20. Jahrhundert
Innerhalb der letzten 500 Jahre erwärmte sich die Erdoberfläche um 1 Grad Celsius. Die Hälfte dieses Temperaturanstiegs ereignete sich in unserem Jahrhundert. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Geophysiker, die Gesteinsproben aus Bohrkernen ausgewertet haben. Wie die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Science" berichten, wurden Daten aus insgesamt 358 Bohrungen aus Nordamerika, Afrika, Europa und Australien in den Berechnungen berücksichtigt. 80 Prozent der Proben belegen einen Temperaturanstieg innerhalb der letzten 50 Jahre, sagen die Forscher. Solche Aussagen sind möglich, weil jedes Frieren und Auftauen des Bodens leichte Spuren in den Erdschichten hinterläßt. Die bis zu 500 Meter tiefen Bohrkerne bestätigen damit Vermutungen aus ähnlichen Erhebungen, etwa aus der Analyse von Baumringen. Quelle: Science, 9.10.98 (Forschung: Henry Pollack, University of Michigan)

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Neues Penizillin gegen resistente Bakterien?
Irische Wissenschaftler haben möglicherweise einen Weg gefunden, auch resistent gewordene Bakterien noch mit Penizillin zu bekämpfen. Die Forscher stellten jetzt einen modifizierten Prototyp des Wirkstoffs vor, dem sie eine zusätzliche Funktion in die Struktur des Penizillin-Moleküls integrierten. Resistente Bakterien brechen die Struktur herkömmlichen Penizillins mit Hilfe von Enzymen auf und machen es wirkungslos. Bisher versuchten die Forscher, die Enzyme durch Zugabe chemischer Substanzen auszuschalten. Das modifizierte Penizillin war jeweils solange wirksam, bis die Bakterien ihrerseits neue Enzym-Varianten gebildet hatten. Die irische Alternative besitzt jetzt eine antibakterielle Wirkung in der Penizillin-Struktur selbst. Dieser Mechanismus wird erst dann aktiviert, wenn ein Bakterium mit aggressiven Enzymen versucht, das Wirkstoff-Molekül zu zerstören. Bis aus dem Prototyp ein marktreifes Produkt entsteht, wird allerdings noch einiges an Entwicklungszeit benötigt, schränken die Forscher ein. Quelle: The Journal of Organic Chemistry, 9.10.98 (Forschung: Timothy Smyth, University of Limerick)

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Weniger AIDS-Opfer
Die Entwicklung neuer Medikamente hat die Todesrate von AIDS-Patienten in den USA im Jahr 1997 im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte gesenkt. AIDS stehe als Todesursache jetzt "nur" noch an 14. Stelle, teilte das Gesundheitsministerium mit. Damit sei die Sterblichkeitsrate so niedrig wie seit 1987 nicht mehr, dem ersten Jahr der statistischen Erfassung. Eine Sprecherin der Gesundheitsbehörden sagte, die vergleichsweise guten Zahlen des letzten Jahres machten deutlich, daß in der Behandlung infizierter Menschen große Fortschritte erreicht worden seien. Sie betonte aber gleichzeitig, bei der Quote der Neuinfektionen sei noch kein Rückgang zu verzeichnen. Noch gebe es jährlich rund 40.000 neue Fälle von HIV-Übertragung in den USA. Quelle: Department of Health and Human Services, 8.10.98

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Zehn Galaxien entdeckt
Amerikanische Astronomen haben mit dem Weltraumteleskop Hubble etwa zehn neue Galaxien entdeckt, die über zwölf Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Es handelt sich wahrscheinlich um die wohl ältesten bisher entdeckten Sternenhaufen. Das Alter des Universums selbst wird auf 13,5 Milliarden Jahre geschätzt. Die Astronomen hoffen, den Infrarot-Aufnahmen des Weltraumteleskops Hinweise zur Entstehung von Sternen und Galaxien gewinnen zu können. Die fernen Lichtsignale waren nur zu empfangen, weil die Linse des Weltraumteleskops 36 Stunden lang offen stand. Über 300 Galaxien wurden dabei registriert, die teilweise noch nicht eingeordnet werden können. Um genauere Daten über die fernen Galaxien zu bekommen, müsse man aber wohl die nächste Generation noch besserer Teleskopen abwarten, meinen die Forscher. Quelle: NASA, 8.10.98

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Neuer Weg der Zellkommunikation
Der Signalübertragung in der Zelle sind Biochemiker der Universität Jena genauer auf die Spur gekommen. Die Wissenschaftler fanden heraus, daß ein spezielles Enzym sowohl das kontrollierte Absterben von Zellen als auch deren Wachstum steuern kann. Aus dieser Erkenntnis ließen sich neue Therapiekonzepte gegen Krebs entwickeln, schreiben die Forscher im Magazin "Science". Das Enzym ist eines von einigen Hundert verschiedenen Eiweißen, die Signale des Körpers in der Zelle weiterleiten. Dort sind die unterschiedlichen Eiweiße komplex über ein zelleigenes Kommunikationsnetz miteinander verknüpft, um entsprechend auf die Befehle reagieren zu können. In diesem Netz kann das identifizierte Enzym seine Aktivitäten in zwei verschiedene Richtungen entfalten, zum kontrollierten Tod von Zellen oder zur Regulation von Streß und Wachstum. Wahrscheinlich wird bereits in der Zellmembran entschieden, welchen Weg das Signal einschlägt, vermuten die Forscher. Sie suchen jetzt nach Wirkstoffen, die gezielt die unterschiedlichen Aktivitäten des Enzyms hemmen. Dazu müssen die Forscher die Rezeptoren ausfindig machen, die am Anfang der zelleigenen Nachrichtenkette die Richtung für den weiteren Weg der Signale bestimmen. Quelle: AG Molekulare Zellbiologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 9.10.98 (Veröffentlichung in "Science")

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Sellafield so verstrahlt wie Tschernobyl
Die Umgebung der britischen Nuklear-Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield ist nach Einschätzung der Umweltorganisation Greenpeace ähnlich radioaktiv verseucht wie die Region um den ukrainischen Unglücksreaktor Tschernobyl. Das hätten Analysen von Bodenproben durch die Universität Bremen und die Umweltbehörde in Hamburg ergeben, berichteten zwei Greenpeace-Sprecher heute in Bonn. Greenpeace forderte deshalb die künftige deutsche Regierung auf, die wegen radioaktiver Verschmutzungen derzeit unterbrochenen Atommüll-Transporte nach Sellafield wie auch in das französische Le Hague keinesfalls wieder aufnehmen zu lassen. Den Untersuchungen zufolge sei die Verseuchung in Sellafield zum Teil sogar noch höher als in Tschernobyl, wo eine 30-Kilometer-Zone für Menschen und Landwirtschaft gesperrt sei. Doch in der Umgebung der englischen Anlage lebten und arbeiteten Menschen, werde Landwirtschaft betrieben und in der Irischen See gefischt und gebadet. Während eine Bodenprobe mit dem Isotop Americium-241 rund 800 Meter vom Reaktor Tschernobyl entfernt heute noch immer 1 300 Bequerel pro Kilogramm aufweise, habe der Wert elf Kilometer von der Anlage Sellafield entfernt sogar bei bis zu 30 000 Bequerel gelegen. Auch mit Cobalt 60 und Cäsium-137 sei Sellafield stärker verseucht. Quelle: dpa, 9.10.98

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Laser beim Zahnarzt
Die US-Gesundheitsbehörden haben jetzt einen neuen Bohrer für die Zahnmedizin offiziell zugelassen. Es handelt sich dabei um die Kombination von Laser- und Wasserstrahl, die eine schmerzfreie Behandlung garantieren soll. In Tests habe sich das Gerät namens „Millenium“ bereits bewährt, berichten Zahnärzte. Selbst die Betäubungsspritze vor der Behandlung sei unnötig: Über 98 Prozent der Patienten hätten bei den Versuchen keine Schmerzen verspürt. Der Laserstrahl, der die Zahnoberfläche bearbeitet, entwickelt keine Hitze, weil ein kühlender Wasserstrahl gleichzeitig aufgesprüht wird. Quelle: Reuters, 12.10.98

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Fledermäuse "sehen“ schärfer als vermutet
Das Echolot der Fledermäuse ist ausgefeilter als bisher vermutet. Amerikanische Biologen fanden in Experimenten heraus, daß die Tiere selbst Ultraschallwellen unterscheiden können, die im Abstand von nur zwei Millionstel Sekunden aufeinander folgen. Damit kann das Gehirn der Fledermaus dreimal genauer arbeiten als den Tieren bisher zugetraut wurde. Die Fledermaus, so vermuten die Forscher jetzt, kann Objekte auf bis zu drei Zehntel Millimeter genau orten. Die Biologen hatten im Labor die Rufe der Tiere aufgezeichnet und über Lautsprecher in verschiedenen Abständen zurückgestrahlt. Gleichzeitig wurde die Gehirn- und Nervenaktivität der Tiere aufgezeichnet. Die Versuche im Auftrag der US-Marine sollen bei der Verfeinerung der Radartechnik helfen. Die Forscher hoffen, Erkenntnisse aus der Tierwelt in Marinetechnik umsetzen zu können. Sowohl Delphine als auch Fledermäuse verfügen über ein Echolot, das die menschliche Technik bei weitem übertrifft. Quelle: Brown University News Bureau, 12.10.98 (Veröffentlichung in "Proceedings of the National Academy of Science“)

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"Sea Launch“-Projekt verzögert sich
Erste für November geplante Raketenstarts von der sogenannten „Sea Launch“-Plattform werden sich bis ins nächste Frühjahr verzögern. Die ehemalige Ölplattform haben us-amerikanische, russische und ukrainische Firmen als mobile Startrampe für Raketen umgebaut. Sie kann auf dem Seeweg an jede beliebige Startposition transportiert werden und soll kommerzielle Satelliten ins All befördern. Die ersten potentiellen Kunden haben ihre geplanten Transporte jetzt allerdings zurückgezogen und stattdessen die Europa-Rakete Ariane gebucht. Schuld an den Verzögerungen des „Sea Launch“-Projektes ist nach Angaben der Betreiberfirma Boeing ein Strafverfahren der US-Behörden. Diese hatten Boeing vorgeworfen, geheime Militärtechnologie an die russischen und ukrainischen Partner geliefert zu haben. Boeing hält den Informationsaustausch mit den Partnerfirmen für unbedenklich, hat sich aber bereit erklärt, eine Strafe von zehn Millionen Dollar zu zahlen. Inzwischen liegt die Plattform in Long Beach, Kalifornien vor Anker. Bis Ende des Jahres 2004 sind 18 Raketenstarts geplant. Quelle: Reuters / Boeing, 12.10.98

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Auf dem Mars lebt man gefährlich
Die Oberfläche des Mars ist lebensfeindlicher als bisher vermutet. Wie Aufnahmen der Mars-Sonde Global Surveyor belegen, können innerhalb kürzester Zeit heftige Stürme auf dem roten Planeten entstehen, die um ein Vielfaches stärker sind als Stürme auf der Erde. Die Marssonde hatte den NASA-Astronomen Bilder eines 36stündigen Wirbelsturms geliefert, der in einer Zone von fast hundert Quadratkilometern begann und sein Ausmaß innerhalb von Stunden mehr als verzehnfachte. Die Windgeschwindigkeit lag mit 580 Stundenkilometern fünfmal so hoch wie bei einem durchschnittlichen Hurrikan auf der Erde. Amerikanische Astronomen sagten bei der Präsentation der Bilder am Montag, die staubige Atmosphäre des Mars begünstige die Sturmentwicklung. Bei Tagesanbruch heizen sich die Staubpartikel unter der Sonnenbestrahlung auf. Weil die Marsoberfläche selbst um mehrere Grad kälter sei, entstünden Wirbel, die sich innerhalb kurzer Zeit über weite Flächen des Planeten ausbreiten könnten. Quelle: American Astronomical Society, 12.10.98 (John Pearl, NASA Goddard Space Flight Center)

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Rückgang amerikanischer Singvögel
Die USA verzeichnen einen stetigen Rückgang von Singvögeln. Ausschlaggebend ist nicht nur, daß mit dem Abholzen von Naturwäldern der Lebensraum der Vögel eingeschränkt wird. Biologen in den südlichen Bundesstaaten fanden jetzt heraus, daß eine Zersiedelung der Landschaft und das Aufforsten der Wälder vor allem die Fressfeinde der Vögel begünstigt. Zwanzig Prozent aller Singvögel sind Bodenbrüter in den Wäldern, sagen die Biologen. Werden aber Schneisen in den Wald geschlagen oder die Flächen insgesamt verkleinert, zieht dies offenbar Tiere aus fremden Revieren an. Die Forscher hatten zum Test künstliche Nester mit Eiern aus Lehm ausgelegt. Sie erwarteten, an den Eiern Bißspuren von Mäusen zu finden. Tatsächlich aber fanden die Forscher Spuren neuer Fressfeinde wie den Waschbären oder das Opossum. Auch die Zahl der Füchse sei offenbar gestiegen, so die Biologen. Da diese Fressfeinde in ihren ursprünglichen Lebensbereichen selbst immer stärker unter Druck gerieten, würden sie sich verstärkt in die letzten intakten Wälder zurückziehen. Dies störe das empfindliche Gleichgewicht der Vogelwelt, so die Forscher. Quelle: University of Georgia, 13.10.98 (Forschung: Amber Keyser, Veröffentlichung in "Conservation Biology“)

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Starke Zunahme von Allergien
Die Zahl der Allergiker ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen: Etwa 24 bis 32 Millionen Menschen in Deutschland sind allergisch sensibilisiert. Darauf haben der Ärzteverband Deutscher Allergologen und die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie hingewiesen. “50 Prozent aller Allergiker wissen nicht, daß sie an einer Allergie leiden“, sagte dazu der Allergologe Prof. Johannes Ring von der Technischen Universität München. Nur zehn Prozent der Allergiker würden qualifiziert untersucht und behandelt. Jedes siebte Kind leide an Asthma bronchiale. Ring zufolge sterben jährlich rund 5 000 Menschen an dieser Krankheit. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. Viele der Todesfälle könnten vermieden werden, wenn rechtzeitig diagnostiziert und adäquat behandelt würde. Quelle: dpa, 15.10.98

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Supernova als Ursprung von Gamma-Strahlen
Amerikanische Astronomen glauben der Quelle von Gamma-Strahlung im Weltraum auf die Spur gekommen zu sein. Wellen von Gammastrahlen treffen von Zeit zu Zeit auf unsere Atmosphäre, ohne daß ihr Ursprung bisher nachgewiesen werden konnte. Wie kalifornische Wissenschaftler jetzt im Wissenschaftsmagazin "Nature“ berichten, konnten sie erstmals eine sogenannte Supernova mit Gammastrahlen in Verbindung bringen. Eine Supernova tritt ein, wenn ein Stern in sich zusammenfällt und dabei kurzzeitig enorme Energie freisetzt. Ende April hatten die Astronomen ein solches Phänomen in nur 140 Millionen Lichtjahren Entfernung aufgezeichnet. Zeitgleich registrierten sie einen starken Ausbruch von Gammastrahlen, der mit dem Sternenkollaps zusammenhängen könnte. Gammastrahlen gelten als die energiereichste Strahlung im Weltall. Für den Menschen ist das Phänomen ungefährlich, weil die Strahlen von der Atmosphäre der Erde absorbiert werden. Quelle: Nature, 15.10.98

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Vorwarnzeit für Tsunamis verkürzt
Mexikanische Geologen haben eine Methode entwickelt, die schneller vor Tsunamis warnen kann. Tsunamis sind riesige Wellen, die durch Seebeben ausgelöst werden und Küstenregionen verwüsten können. Allein in diesem Jahr haben Tsunamis 2.000 Menschenleben auf Papua Neu-Guinea gefordert. Statt wie bisher zehn bis zwanzig Minuten nach einem Beben sollen die entstehenden Wellen jetzt schon innerhalb von fünf Minuten vorhersagbar sein. Dazu haben die Wissenschaftler eine neue automatische Auswertung entwickelt, die seismische Schwingungen im Meeresboden präzise analysieren kann. Nach der Untersuchung von zwanzig Tsunami-auslösenden Beben wollen die Forscher eine bestimmte gemeinsame Frequenz der Schwingungen gefunden haben. Der Zeitvorteil könnte helfen, gefährdete Regionen wirkungsvoller zu warnen. Quelle: Geophysical Reserach Letters, 14.10.98 (Forschung: Nikolai Shapiro, Universidad National Autonoma, Mexico City)

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Eisscholle mit Forschungsstation abgebrochen
Vom Ronne-Schelfeis in der Antarktis ist eine etwa 150 mal 35 Kilometer große und bis zu 400 Meter dicke Eisinsel abgebrochen. Auf ihr befindet sich eine zur Zeit unbemannte deutsche Forschungsstation des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Wissenschaftler der Station Rothera hätten den Abbruch der Eisinsel anhand eines Satellitenbildes festgestellt, teilte das Institut mit. Die Forschungsinsel ist allerdings noch nicht verloren. Die Wissenschaftler sind zuversichtlich, ihre Station in der kommenden Antarktis-Saison bergen zu können. Ungewöhnlich sei das Abbrechen von großen Schollen nicht, weil sich die Schelfeis-Front mit bis zu 1,4 Kilometern pro Jahr seewärts verschiebe, heißt es in der Mitteilung des Instituts. Quelle: dpa / Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, 14.10.98

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Bilder von der "molekularen Pinzette“
Essener Chemikern ist es gelungen, die Wechselwirkung zwischen Molekülen in Bildern sichtbar zu machen. Mit Hilfe von Computer-Modellrechnungen konnten sie zeigen, wie ein kugelförmiges Kohlenwasserstoff-Molekül ein kleineres Acetonitril-Molekül in seinen Hohlraum zieht und festhält. Die treibende Kraft dieses Greifvorgangs ist die hohe Elektronendichte im größeren Kohlenwasserstoff-Molekül. Kleinere elektronenarme Gasmoleküle werden wie von einem Magneten angezogen. Auf diesen Anziehungskräften, auch "molekulare Pinzette“ genannt, beruht die Wirkung von Enzymen und Rezeptoren. Erst die Computer-Auswertung macht den chemischen Vorgang sichtbar, der in der Realität zu schnell abläuft, als daß er beobachtet werden könnte. Die Essener Chemiker hoffen, die Regeln zu ergründen, nach denen die Moleküle interagieren. Könnte der natürliche Vorgang imitiert werden, so die Forscher, ließen sich beispielsweise maßgeschneiderte Katalysatoren oder neue Medikamente entwickeln. Quelle: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), 15.10.98 (Forschung: Prof. Dr. Frank-Gerrit Klärner, Instituts für Organische Chemie, Essen)

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Sternschnuppen gefährden Satelliten
Weltraum-Experten haben Angst vor dem 17. November. Sie erwarten an diesem Tag um 20 Uhr 20 mitteleuropäischer Zeit die stärksten Sternschnuppen-Stürme seit langem. Die Teilchen haben Geschwindigkeiten von bis zu 250.000 Kilometern in der Stunde und stammen von dem Kometen "Temple Tuttle“. Für Menschen besteht keine Gefahr: sobald die Sternschnuppen in die Erd-Atmosphäre eintreten verglühen sie. Doch zahlreiche Satelliten sind gefährdet, wie die Europäische Raumfahrt-Organisation ESA befürchtet. Denn dieses Jahr rasen nicht wie sonst um diese Zeit 15 bis 20 Staubkörnchen pro Stunde auf die Erde zu, sondern 5.000 bis 15.000. Die Wahrscheinlichkeit eines Sternschnuppen-Schlages ist dadurch enorm gewachsen. Schon ein einziges Teilchen von einem Zehntel-Millimeter Größe kann es schaffen, die Hülle eines Satelliten zu durchdringen und Schaden anzurichten. Dabei können es zu Kurzschlüssen auftreten, die den Satelliten komplett lahmlegen. Spezialisten der ESA sind sicher, daß der Satellit "Olympus“ vor 5 Jahren genau dadurch zerstört wurde. Am 17. November sollen deshalb zahlreiche Satelliten auf Sicherheits-Positionen gedreht und teilweise sogar abgeschaltet werden. Quelle: dpa, 16.10.1998

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Vielversprechender Impfstoff gegen Malaria
Wie das Wissenschafts-Magazin "Science'“ berichtet, haben US-Forscher das neue Serum zunächst an 20 Personen getestet. Diese hätten daraufhin eine Immun-Abwehr gebildet, die stark genug sei, um mehrere Stämme der Krankheit zu besiegen. Der Impfstoff soll auf genetischem Material basieren. Das behaupten die Entwickler des Marine-Instituts für Medizin-Forschung im US-Bundesstaat Maryland. Durch die Impfung werde Gen-Material in die Körperzellen gebracht, das dem des Erregers ähnlich sei. Danach produziere der Organismus Proteine, die eine Abwehr des Immun-Systems stimulierten. Nach Auskunft der Wissenschaftler ist der neue Impfstoff auf Gen-Basis nicht nur einfacher sondern auch billiger herzustellen. Außerdem muß er nicht gekühlt werden. Laut Weltgesundheits-Organisation erkranken jährlich 300 bis 500 Menschen an Malaria. Etwa 2,7 Millionen sterben an der Krankheit. Quelle: AFP, 16.10.1998

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AIDS-Virus wird resistent
Der HIV-Erreger kann offenbar Stämme entwickeln, denen auch die stärksten Kombinations-Präoparate nichts anhaben können. Wissenschaftler aus der Schweiz und den USA fanden heraus, daß diese hartnäckigen Virenstämme vor allem im Sperma HIV-positiver Patienten vorkommen. Die Beobachtung wurde an 11 AIDS-Patienten gemacht. Diese hatten nach einer Behandlung mit dem klassischen Anti-Aids-Medikament AZT resistente Viren-Stämme entwickelt. Ein Mediziner der Universität von North-Carolina warnt vor neuen, aggressiven Viren-Typen. Diese könnten entstehen, wenn der Medikamenten-Cocktail für die AIDS-Patienten nicht alle Viren im Blut abtötet. Quelle: AFP, 15.10.1998

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Rückenschmerzen können psychische Ursachen haben
Bei chronischen Rücken-Schmerzen spielt die selbstempfundene Belastung durch Arbeit, Partnerschaft und Familie eine große Rolle. Diese Meinung vertritt die Bochumer Medizin-Psychologin Monika Hasenbring auf dem Deutschen Schmerz-Kongreß in Düsseldorf. Deshalb sei gerade bei der Behandlung von Rücken-Schmerzen eine gute Zusammenarbeit von Ärzten und Psychologen nötig. Nach einer Studie unter Hoch-Risiko-Patienten hätten ohne psycho-therapeutische Ergänzung 80 Prozent weiterhin über Schmerzen geklagt. Nur 10 Prozent seien es bei Patienten mit psychologischer Betreuung gewesen. In Deutschland hat etwa jeder dritte Erwachsene Rückenschmerzen, bei jedem 10. sind sie chronisch. Quelle: dpa, 16.10.1998

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Umwelt-Verschmutzung läßt Urwald schneller wachsen
Dieser Widerspruch läßt sich derzeit im tropischen Regenwald beobachten. Nach der Untersuchung von 100.000 Bäumen kommen Wissenschaftler zu dem Ergebnis, daß Luftverschmutzung und Treibhausgase die Bäume im süd-amerikanischen Regenwald besonders gut wachsen lassen. Das berichtet das Wissenschafts-Magazin „Science“. Wissenschaftler der Universitäten in Leeds und Edinburgh fanden heraus, daß die Bäume neuerdings nicht nur schneller, sondern auch höher wachsen. Möglicherweise wirkt das zusätzliche Kohlendioxid wie Dünger. Durch die Verbrennung fossiler Stoffe sowie durch Wald-Brände sei dort momentan doppelt soviel CO2 in der Luft wie im Normalfall. Nach Berechnungen setzen die Regenwälder am Amazonas jährlich 500 Millionen Tonnen Kohlendioxid um. Quelle: AFP, 16.10.1998

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Ozonloch größer als je zuvor
Neueste Messungen amerikanischer Erdbeobachtungs-Satelliten zeigen, daß das Ozonloch über dem Südpol in diesem Jahr eine neue Rekordgröße erreicht hat. Im September überdeckte es eine Fläche von über 27 Millionen Quadratkilometer. Damit wurde der Wert des Rekordjahres 1996 noch leicht überboten. Nach Auffassung der Wissenschaftler ist die diesjährige Größe des Ozonlochs auf ungewöhnlich niedrige Temperaturen in der oberen Atmosphäre, der sogenannten Stratosphäre, zurückzuführen. Die Kälte führt zu einer Erhöhung der chemischen Aktivität der Chlor - Fluor - Kohlenwasserstoff-Verbindungen, welche für den Abbau des Ozons verantwortlich sind. Das Ozon in der Atmosphäre absorbiert einen großen Teil der für Menschen und Tiere schädlichen ultravioletten Strahlung der Sonne. Die Wissenschaftler erwarten, daß das Ozonloch für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre seine momentane Größe beibehalten wird. Erst dann beginne es zu schrumpfen, sagen die Forscher voraus. Unter günstigen Bedingungen könnte die Atmosphäre um das Jahr 2050 wiederhergestellt sein, allerdings sind die Auswirkungen des Klimawechsels in der Vorhersage noch nicht berücksichtigt. Quelle: NASA / National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), 6.10.98

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Tumor-Diagnose ersetzt Darmspiegelung
Mit Hilfe der Computertomographie lassen sich jetzt Tumore aufspüren, die sich in dem langen, gewundenen Hohlorgan des Dickdarmes bilden können. Die in Berlin entwickelte Technik soll alternativ zur unangenehmen Darmspiegelung eingesetzt werden. Eine besondere Software kann die Daten der Computertomographie in Bilder umwandeln, die denen der Endoskopie gleichkommen. Die Daten lassen sich auch so darstellen, daß der Darm wie eine gläserne, also durchsichtige Röhre erscheint, an deren Wand krankhafte Auffälligkeiten wie Polypen, Wandausstülpungen, oder Tumore sichtbar werden. An der Berliner Charité haben Mediziner die virtuelle Endoskopie erstmals an 34 Personen angewandt, bei denen der Verdacht auf einen Dickdarmtumor bestand. Insgesamt erkannten die Forscher 28 Tumore. Für den Radiologen ist die virtuelle Endoskopie hilfreich, weil er am Bildschirm dreidimensionale Strukturen sieht, die er ohne dieses Verfahren gedanklich aus zweidimensionalen Röntgenbildern zusammensetzen müßte. Dickdarmtumoren gehören in Mitteleuropa zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen, außerdem finden sich in vielen Fällen gutartige Wucherungen im Darm, sogenannte Polypen, die aber beseitigt werden müssen, weil sie bösartig werden können. Quelle: Medizinische Fakultät Charité der Humboldt-Universität zu Berlin, 6.10.98

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UNO: Kinder besser vor Aids schützen
Einen besseren Schutz von Kindern vor dem Aidserreger HIV haben die Vereinten Nationen am Dienstag in New York gefordert. Jede Minute infizierten sich fünf junge Menschen irgendwo auf der Welt mit dem Virus, berichtete Peter Piot, Direktor des UNO-Aids-Programmes. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stellten mehr als die Hälfte aller neuen HIV-Fälle. Nicht berücksichtigt in der Statistik seien überdies jene Heranwachsenden, die durch die Aidserkrankung ihre Eltern verloren hätten. In mehreren Ländern im südlichen Afrika werde in zehn Jahren jedes fünfte bis dritte Kind verwaist sein, sagte Peter Piot voraus. Er forderte bessere Aufklärungsprogramme und nannte Uganda als positives Beispiel. In Uganda sei nach intensiven Aufklärungskampagnen die Zahl der HIV-Neuinfektionen unter jungen Mädchen innerhalb der 90er Jahre um bis 40 Prozent zurückgegangen. Uganda sei auch das einzige von Aids betroffene Land südlich der Sahara, in dem die Lebenserwartung wieder steige. Quelle: dpa /UNO, 7.10.98

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