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Leonardo .. Wissenschaft und mehr! 
  1. Lebensfreundlicher Planet entdeckt   
  2. Gas führt zu Sonnenwinden   
  3. Zähne verraten: Pferde mochten auch Blätter   
  4. Signalstoff weist Stammzellen den Weg   
  5. Taubheitsgen entdeckt   
  6. Erste HIV-Stämme werden resistent   
  7. Sonnenspiegel-Experiment endgültig abgeblasen   
  8. Laser auch gegen große Tumore   
  9. Langschläfer ticken anders   
  10. Elfenbein bald wieder im Handel?   
  11. Leiterbahnen auf Kunststoff   
  12. Entdeckung im Pharaonengrab   
  13. Erstes Kalb nach der "Dolly?-Methode geklont   
  14. Großes Risiko für Herzkrankheiten   
  15. "Hubble" erspäht 45 Milliarden neue Galaxien   
  16. Roboter legt Bildmosaike   
  17. Salzmangel läßt HI-Viren sterben   
  18. Schnabel registriert Wasserdruck   
  19. Kleinster Web-Server der Welt   
  20. Wenn Wespenmännchen regieren   
  21. Kaum Chancen auf Senkung der CO2-Emissionen   
  22. Mehr Buckelwale im Atlantik?   
  23. Soziale Gewalt verschärft Situation   
  24. Bakterien-Enzym entschlüsselt   
  25. Nasse Sternenwiegen   
 

 
 
Lebensfreundlicher Planet entdeckt
Eine internationale Astronomengruppe hat nach Angaben eines ihrer Mitglieder in der Mitte der Milchstraße einen Planeten entdeckt, auf dem sich Leben entwickeln könnte. Wie der neuseeländische Astronom Ian Bond heute mitteilte, ist der rund 30.000 Lichtjahre entfernte Planet etwa so groß wie die Erde. Außerdem habe er den richtigen Abstand von der nächstgelegenen Sonne, um Leben beherbergen zu können. Allerdings lasse sich nicht feststellen, ob es Wasser oder andere Grundstoffe für Leben auf dem Planeten gebe, sagte Bond. Der Planet sei mit einer neuartigen Meßmethode entdeckt worden und könne nicht direkt mit Teleskopen gesehen werden. Quelle: REUTERS 120431 Jan 99

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Gas führt zu Sonnenwinden
Ein internationales Astronomenteam hat die Entstehung von Sonnenwinden auf der Oberfläche der Sonne aufgeklärt. Als Sonnenwinde werden elektrische Ströme von Plasmateilchen bezeichnet, die mit bis zu drei Millionen Stundenkilometern von der Sonne weggeschleudert werden. Die Protonen und Elektronen der Sonnenwinde können das Magnetfeld der Erde beeinflussen und den Funkverkehr von Satelliten empfindlich stören. Ursprung dieser Winde ist ionisierendes Gas unterhalb der Sonnenoberfläche, berichten amerikanische Astronomen jetzt im Magazin “Science”. Das starke Magnetfeld der Sonne bilde eine wabenartige Struktur, aus der der Plasmastrom ähnlich einem Springbrunnen herausschieße. Entsprechende Bilder konnten von der Raumsonde “Soho” in der nördlichen Polarregion der Sonne gemacht werden. Möglich wurde die Beobachtung mit Hilfe des SUMER-Spektrometers, das am Max-Planck-Institut für Aeronomie in Lindau gebaut wurde. Unklar ist bisher noch, wie der Sonnenwind, der sich mit 30.000 Stundenkilometern über die Oberfläche bewegt, für die Plasmastöße seine Geschwindigkeit verhundertfacht. Quelle: Science, 5.2.99 (Forschung: Don Hassler, Southwest Research Institute, Boulder, Colorado)

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Zähne verraten: Frühe Pferde mochten auch Blätter
Zähne können die Ernährungsgewohnheiten prähistorischer Tiere verraten und nebenbei Informationen über deren Lebensraum liefern. Dies haben amerikanische Biologen jetzt anhand von fünf Millionen Jahre alten Zähnen nachgewiesen, die den Urahnen der Pferde im heutigen Florida gehörten. Die frühen Pferde (Dinohippus mexicanus) sollen nicht nur hartes Gras, sondern auch Blätter gegessen haben, schreiben die Biologen im Magazin “Science”. Sie stützen ihre These auf die Analyse pflanzlicher Kohlenstoffe im Zahnschmelz. Die Kohlenstoff-Moleküle lassen sich unterscheiden, weil sie im Zuge der Photosynthese in Blättern anders eingebunden werden als in Gräsern, Blüten oder Früchten. Ergänzt werden die Befunde durch die Auswertung von Kau-Spuren: Während hartes Gras Rillen in den Zahnschmelz geschliffen hat, deuten winzige Vertiefungen auf den Genuß von Blättern hin. Die Biologen gehen soweit, aus der Ernährung der Pferde auf ihren Lebensraum zu schließen. Sie meinen, daß das heutige Florida vor fünf Millionen Jahren durch Savannen geprägt war, die von einzelnen Wäldern durchzogen wurden. Quelle: Science, 5.2.99 (Forschung: Bruce Mac Fadden)

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Signalstoff weist Stammzellen den Weg
Forscher des israelischen Weizmann Instituts haben einen Signalstoff im Knochenmark entdeckt, der bei der Transplantation von Blutstammzellen eine wichtige Rolle spielt. Der Signalstoff namens SDF-1 veranlaßt injizierte Stammzellen offenbar dazu, durch die Wände der Blutgefäße in das Knochenmark einzudringen und sich dort anzusiedeln, berichten die Forscher im Magazin “Science”. Wie die Wissenschaftler in Versuchen an genmanipulierten Mäusen herausgefunden haben, reagieren aber nur Stammzellen auf den Signalstoff, die über einen speziellen Rezeptor verfügen. Dieser Rezeptor ist offenbar selten und kommt nur bei einer geringen Zahl von Zellen vor. Alle anderen Stammzellen können nicht bis ins Knochenmark eindringen, was das Scheitern mancher Transplantationen bei Leukämie-Patienten erklären könnte. Die Anzahl an Rezeptoren konnte jedoch erfolgreich erhöht werden, wenn die Forscher die Stammzellen vor der Injektion mit Wachstumsfaktoren behandelten. Ob diese im Mäuseversuch erfolgreiche Behandlung der Zellen auch beim Menschen funktioniert, ist noch ungewiss. Quelle: Weizmann Institut, 4.2.99 (Forschung: Dr. Tsvee Lapidot; Veröffentlichung in “Science” vom 5.2.99)

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Taubheitsgen entdeckt
Neurobiologen der Universität Hamburg haben zusammen mit französischen Kollegen ein Gen entdeckt, das für eine vererbte Form der Taubheit verantwortlich ist. Das gefundene Gen enthält den Bauplan für einen Ionenkanal, der sich im Innenohr in den sogenannten Haarzellen befindet. Diese sind für die Umwandlung von Geräuschen in elektrische Nervenimpulse notwendig. Der Ausfall des speziellen Ionenkanals scheint einen zentralen Mechanismus des Hörens zu stören, vermuten die Forscher. Patienten mit Veränderungen in diesem Gen erkranken an einer rasch zunehmenden Schwerhörigkeit, die in der Kindheit oder Jugend beginnt und zur vollständigen Ertaubung führen kann. Derzeit können die Forscher noch keine Behandlungsmethoden aus ihrer Entdeckung ableiten. Allerdings gebe es Hinweise, daß Ionenkanäle in vielen Fällen durch Medikamente in ihrer Funktion gestärkt werden können, berichten die Ärzte. Quelle: Universitäts-Krankenhaus Hamburg-Eppendorf, 5.2.99 (Veröffentlichung in “Cell”, 5.2.99)

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Erste HIV-Stämme werden resistent
In den USA haben AIDS-Forscher HI-Virenstämme entdeckt, die auch bei sofortiger Behandlung nach einer Infektion resistent gegen einzelne Medikamente sind. Wie die Forscher auf einer Fachtagung in Chicago berichteten, sollen bereits bei drei Prozent aller neu Infizierten Resistenzen gegen die ältesten, in der Aids-Therapie eingesetzten Arzneimittel festzustellen sein. Bei 5 bis 15 Prozent der Patienten schlagen diese Präparate nicht an, bei bis zu zehn Prozent sind Medikamentencocktails wirkungslos. Bisher handele es sich nur um eine teilweise Resistenz, schränken die Forscher ein. Zur Identifizierung der speziellen Virenstämme gebe es bereits geeignete Nachweisverfahren. Es sei jedoch nur eine Frage der Zeit, bis eine neue Generation von Viren der medikamentösen Behandlung grundsätzlich widerstehen könne, fürchten die Forscher. Sie sehen Parallelen zur Entwicklung Penizillin-resistenter Bakterien. Quelle: Nando / Reuters, 4.2.99 (Forschung: Dr. John Mellors, University of Pittsburgh)

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Sonnenspiegel-Experiment endgültig abgeblasen
Das gescheiterte russische Experiment mit einem Weltraum-Sonnensegel ist heute endgültig abgeblasen worden. Die Experten im Weltraum-Kontrollzentrum entschieden, das Experiment vorerst nicht noch einmal zu versuchen, wie die Nachrichtenagenturen Interfax und Itar-Tass meldeten. Die Kosmonauten der Raumstation Mir hatten am Donnerstag zweimal vergeblich versucht, das Sonnensegel mit einem Durchmesser von 25 Metern aufzufalten. Das Kontrollzentrum hat deshalb heute Mittag die unbemannte Transportfähre Progress abgebremst und so einen kontrollierten Eintritt in die Erdatmosphäre eingeleitet. Dabei ist die Fähre verglüht. Der Lichtkegel des Aluminiumspiegels sollte bis zu acht Kilometer breit sein und zehnmal so stark wie der Vollmond strahlen. Bei einem ersten Versuch hatte sich die Aluminiumfolie offenbar an einer Antenne der Progress-Fähre verheddert, das das eingefaltete Segel zur Mir gebracht hatte. Ein zweiter Versuch, das Experiment mit Hilfe der MIR-Kosmonauten doch noch zu retten, mißlang jedoch ebenfalls. Quelle: dpa 5.2.99

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Laser auch gegen große Tumore
Wissenschaftler der Düsseldorfer Heinrich-Heine Universität haben das Laserlicht-Verfahren zum Bekämpfen von Krebstumoren perfektioniert. Bisher wird die Spitze eines dünnen Lichtleiters ins Zentrum des Tumors geführt. Der Tumor erwärmt sich durch das Laserlicht und wird nach und nach in Narbengewebe umgewandelt. Herkömmliche Laserkatheter können aber nur vergleichsweise kleine, kugelförmige Tumore unschädlich machen. Die Düsseldorfer Forscher entwickelten jetzt eine sogenannte Diffusorkappe, mit der sich das Laserlicht beliebig streuen läßt. Die Streuung bewirkt, daß die Strahlen das Gewebe nicht sofort verbrennen. Das Licht kann sich über eine größere Fläche im Tumorgewebe ausbreiten, die Wirkung tiefer in das Gewebe verlagern und die Bereiche um den Lichtleiter herum schonen. Haupteinsatzgebiet der neuen Technik sollen Hirn- und Darmgewebe sein. Aber auch gutartige Prostatavergrößerungen könnten etwa durch die Harnröhre hindurch behandelt werden, meinen die Forscher. Das Verfahren wird derzeit noch klinisch getestet. Bis es routinemäßig in den Operationssaal einzieht, werden noch einige Jahre vergehen, schätzen die Entwickler. Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., 8.2.99

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Langschläfer ticken anders
Ob man eher zum Frühaufsteher oder zum Langschläfer tendiert, hängt von der inneren biologischen Uhr ab. Dies fanden niederländische Forscher heraus, die zeitliche Verschiebungen bei der Messung individueller Körpertemperaturen entdeckten. Die Temperatur-Kurven geben Aufschluß über die aktuelle Zeit der inneren Uhr. Der Organismus eines Frühaufstehers ist offenbar dem eines Langschläfers um bis zu zwei Stunden voraus. Dies habe keine erlernten, sozialen Ursachen, so die Forscher, sondern sei rein biologisch vorbestimmt. Zwar könne man sich im Berufsleben daran gewöhnen, eher aufzustehen, als es der eigene Rhythmus für richtig empfindet. Umgestellt werde die innere Uhr dadurch aber nicht: Im Urlaub beispielsweise schalte der Körper auf ein späteres Wachwerden zurück. Die Forscher halten es für möglich, daß es spezielle Gene für das Früh- oder Spät-Aufstehen gibt. Quelle: Netherlands Organization for Scientific Research, 8.2.99 (Forschung: Dr. Hans van Dongen, University of Pennsylvania / Dr. Gerard Kerkhof, Leiden University)

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Elfenbein bald wieder im Handel?
Das Verbot des Elfenbein-Handels könnte schon bald gelockert werden. Dieses Ergebnis erwarten Beobachter von einer UN-Konferenz, die seit gestern in Genf tagt. Bis zum Freitag wollen die UN-Vertreter diskutieren, ob der vor zehn Jahren verhängte Bann gegen Elfenbeinhändler noch notwendig ist. Vor allem Simbabwe, Namibia und Botswana sprechen sich für eine Lockerung der Bestimmungen aus. Die zentralafrikanischen Länder argumentieren, in ihren Reservaten gebe es inzwischen zu viele Elefanten. Die Bestände hätten sich unter dem Schutz der Regierungen mittlerweile so stark vermehrt, daß die Herden für sich selbst und andere Großsäuger zur Belastung würden. Von bereits geschossenen Tieren lagern in den drei Ländern derzeit rund 60 Tonnen Elfenbein, die in Japan Käufer finden würden. Andere Länder wie Kenia sind strikt gegen eine Aufhebung des Handelsverbots. Kenia hatte zwischen 1973 und 1987 durch Wilderei 85 Prozent seiner Elefanten verloren. Das Land war deshalb vor zehn Jahren maßgeblich an der Einrichtung des Verbots beteiligt gewesen. Schon jetzt hätten erste Elfenbeinjäger in ihrem Land gewildert, weil sie die Aufhebung des Verbots erwarteten, sagte die kenianische Delegation. Quelle: BBC, 9.2.99

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Leiterbahnen auf Kunststoff
Ein neues photochemisches Verfahren kann Kunststoffteile gezielt mit Metallstrukturen versehen. Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Lasertechnik in Aachen bestrahlen dazu bestimmte Stellen eines Kunststoffteils mit kurzwelligem ultravioletten Licht. Durch das Licht verändern sich die chemischen Eigenschaften der Kunststoff-Oberfläche. Wird der so behandelte Kunststoff in eine spezielle Lösung getaucht, koppelt sich eine Edelmetallverbindung an die bestrahlten Stellen an. In weiteren Bädern bildet sich innerhalb weniger Minuten an den Edelmetallkeimen eine durchgängige Kupfer- oder Nickelschicht. Die so aufgebrachten Schichten sind weniger als einen Mikrometer dünn, können aber durch weitere Behandlung auf 25 Mikrometer verstärkt werden. Eine solche Stärke wird für Leiterbahnen elektronischer Bauteile, etwa in Computern oder Handys, benötigt. Durch die gezielte Bestrahlung bleibt die restliche Oberfläche des Kunststoffs unbeeinflußt. Im Gegensatz zu bisher eingesetzten Verfahren, etwa dem Spritzguß, ist die neue Methode äußerst flexibel und damit preiswert: Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., 8.2.99

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Entdeckung im Pharaonengrab
Das rund 3000 Jahre alte Pharaonengrab von Theben wird erstmals systematisch erforscht. Wie der Direktor des Instituts für Ägypologie der Universität Münster, Prof. Erhart Graefe, berichtet, stießen deutsche und russische Wissenschaftler dabei vor wenigen Tagen auf zwei verloren geglaubte Graffiti. Die Wandschriften listen die Namen aller dort einst bestatteten Könige und Würdenträger auf. Die Mumien der 34 Pharaonen und Hohepriester befinden sich seit dem Ende des vergangenen Jahrhunderts im Ägyptischen Museum in Kairo. Die ursprünglich im Tal der Könige bestatteten altägyptischen Pharaonen, darunter Thutmosis III und Ramses II, waren um 1000 vor Christus vor Grabräubern in den Grabkammern von Theben-West, in der sogenannten Cachette, in Sicherheit gebracht worden. Als im 19. Jahrhundert Räuber auch in diese Grabkammern einbrachen, schickte die ägyptische Antikenverwaltung den Berliner Wissenschaftler Emil Brugsch nach Theben. Brugsch räumte die Totenstätte 1881 aus Sorge vor einem Überfall binnen zwei Tagen aus und versiegelte sie wieder, ohne eingehende Untersuchungen vorgenommen zu haben. Quelle: dpa, 09.02.99

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Erstes Kalb nach der "Dolly?-Methode geklont
Rund zwei Jahre nach dem schottischen Schaf "Dolly? ist in Deutschland das Klonkalb ?Uschi? zur Welt gekommen. Es ist das erste Kalb, das nach der Dolly-Methode erzeugt wurde, so der verantwortliche Tiermediziner Eckhard Wolf von der Universität München. Die Forscher hatten aus dem Euter eines toten Rindes Zellen entnommen. Die Erb-Information wurden dann auf entkernte Eizellen übertragen. Auf diese Weise erzeugten die Wissenschaftler vier Embryonen, die sie zwei Kühen einpflanzten. Eine Kuh wurde trächtig und brachte kurz vor Weihnachten das Klon-Kalb ?Uschi? zur Welt. Die angewandte Technik ist seit Dolly bereits effizienter geworden. Damals wurden noch mehrere hundert Embryonen benötigt. Inzwischen gab das Roslin-Institut in Schottland bekannt, daß Dolly nach ihrem Tod ausgestopft werden soll.

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Großes Risiko für Herzkrankheiten
Von Herz- und Gefäßkrankheiten sind offenbar mehr Menschen bedroht als bisher vermutet. Amerikanische Mediziner veröffentlichten im Fachblatt ?The Lancet? eine Schätzung, nach der in den USA für jeden zweiten Mann und jede dritte Frau unter 40 Jahren das Risiko besteht, Herzgefäß-Krankheiten zu bekommen. Vor allem Arterienverkalkung könne schon in frühen Jahren auftreten, warnen die Ärzte. Schon junge Erwachsene sollten daher auf ihre Cholesterin- und Blutdruckwerte achten. Von entsprechenden Erkrankungen seien bis zu 13 Millionen US-Bürger betroffen. Rund 500.000 Amerikaner sterben jährlich an Herzgefäß-Krankheiten. Damit sind Herzkrankheiten deutlich häufiger als Krebs, Schlaganfälle oder Unfälle. Quelle: The Lancet, 8.1.99 (Ausgabe vom 9.1.99, Forschung: Claude Lenfant, National Heart, Lung, and Blood Institute)

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"Hubble" erspäht 45 Milliarden neue Galaxien
Im Weltall gibt es über ein Drittel mehr Galaxien, als bisher vermutet. Nach Messungen des Weltraum-Teleskops Hubble gehen Experten jetzt von etwa 125 Milliarden Galaxien aus. Bei einem Experiment mit dem Namen ?Deep Field South? richtete "Hubble" seine Detektoren auf eine unspektakuläre Gegend der südlichen Himmels-Hemisphäre. Dabei sammelte das Teleskop Strahlen aus einer Entfernung von elf Milliarden Lichtjahren. Damit ist die absolute Leistungsgrenze von Hubble erreicht. Der Blickwinkel auf das Zielgebiet war unvorstellbar winzig: Auf menschliche Maßstäbe gebracht, müßte ein Sandkorn in Armeslänge entfernt mit bloßem Auge erkannt werden. Quelle: ap 8.1.99

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Roboter legt Bildmosaike
Mosaike erfordern aufwendige Handarbeit. Wegen der hohen Lohnkosten gelten diese Bilder heute als Luxus. Robotertechnik aus Stuttgart könnte sie wieder erschwinglich machen. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung konstruierte ein entsprechendes System, das Mosaike für Gebäude, Freiflächen oder künstlerische Objekte fertigen kann. Dazu werden zunächst die Bildvorlage eingelesen und Informationen wie Größe und Fugenabstand festgelegt. Als Vorlage kann der Kunde jedes beliebige Bild oder Foto wählen. Anhand einer Vorschau läßt sich das Mosaik beliebig verändern. Erst wenn Farbe und Größe feststehen, werden die Daten des Bildmosaiks an den Roboter übermittelt. Daraus errecht er den optimalen Produktionsablauf. Mit einem Mehrfachgriff kann sich der Roboterarm dann jeweils vier Steine gleichzeitig aus dem Vorratsmagazin holen. Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., 8.1.99

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Salzmangel läßt HI-Viren sterben
Durch Küssen kann nur in seltensten Fällen AIDS übertragen werden, weil der Speichel HI-Viren unschädlich macht. Amerikanische Forscher glauben jetzt, daß infizierte Zellen in erster Linie wegen Salzmangels im Speichel zum Sterben verurteilt sind. Im Labor hatten die Forscher infizierte Blutzellen mit verschiedenen Körperflüssigkeiten gemischt. Im Speichel wurden über 90 Prozent der Zellen abgetötet und das Virus in nichtinfektiöse Bestandteile zerlegt. Dadurch sinkt das Ansteckungsrisiko auf ein Zehntausendstel. Weil die Forscher bei ihren Analysen nur sehr wenige HIV-Antikörper im Speichel fanden, suchten sie nach einem anderen Auslöser für das Sterben der infizierten Zellen. Speichel enthält nur ein Siebtel des Salzgehaltes anderer Körperflüssigkeiten. Dies sei offenbar zu wenig für das Überleben infizierter Zellen, vermuten die Forscher. Quelle: University of Texas Medical Branch, 10.2.99 (Forschung: Samuel Baron; Veröffentlichung in "Archives of Internal Medicine“)

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Schnabel registriert Wasserdruck
Wenn hungrige Strandläufervögel nach Muscheln suchen, stecken sie ihren Schnabel für einige Sekunden einen halben Zentimeter tief in den nassen Sand. Der Schnabel ortet die Muscheln offenbar durch Druckunterschiede, fanden niederländische Biologen jetzt im Tierversuch heraus. Die Forscher hatten muschelgroße Steine in den Sand gedrückt. Bei der Suche nach Futter gruben die Vögel tatsächlich alle Steine aus, weil sie sie für Muscheln hielten. Die Biologen glauben deshalb, daß weder Geruch noch Bewegungen der Muscheln eine Rolle bei der Futtersuche spielen können. Wenn Muscheln oder Steine im nassen Sand stecken, wird das träge Wasser etwas langsamer an dem Hindernis vorbei gedrückt als in der Umgebung. Offenbar registriert der sensible Schnabel des Vogels diese kleinen Druckunterschiede des Wassers. Diese These würde auch erklären, warum der Vogel die Muscheln im trockenen Sand nicht aufspüren kann. Um Verwechslungen mit Steinen aus dem Weg zu gehen, so haben die Biologen ergänzend beobachtet, meidet der Vogel steinige Küstenstreifen - egal, wie viele Muscheln dort leben. Quelle: Netherlands Organization for Scientific Research, 10.2.99 (Forschung: Dr. Theunis Piersma, Universität Groningen)

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Kleinster Web-Server der Welt
Amerikanische Computerspezialisten haben einen Webserver gebaut, der so klein wie eine Streichholzschachtel ist. Webserver sind Rechner, die an das Internet angeschlossen ihre Daten weltweit zur Verfügung stellen. Der neue Winzling ist zehnmal so klein wie der bisher kleinste Webserver. Das jetzt vorgestellte Gerät wurde zudem ausschließlich aus herkömmlichen, preiswerten Computer-Bauteilen gefertigt. Verwendung fand ein relativ alter 486er Prozessor mit 16 Megabyte Arbeitsspeicher. Als Betriebssystem wird eine abgespeckte Version des populären Linux eingesetzt. Weil Webserver über das Internet von anderen Rechnern aus bedient werden können, benötigt der Kleincomputer weder Bildschirm noch Tastatur. Die amerikanischen Forscher haben ihren Prototyp bereits erfolgreich ans Internet angeschlossen. Sie stellen Baupläne und Betriebssystem jedem Interessierten kostenlos zur Verfügung. Es sei sogar möglich, so berichten die stolzen Entwickler, den Rechner über ein schnurloses Modem und ein Mobiltelefon aus der Jackentasche heraus zu betreiben. Quelle: Stanford University, 9.2.99 (Forschung: Vaughan Pratt) Mehr Infos: http://wearables.stanford.edu

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Wenn Wespenmännchen regieren
Insektenvölker wie Ameisen oder Bienen werden durchweg von weiblichen Tieren regiert. Ein amerikanischer Biologe hat jetzt in Mittelamerika erstmals eine Wespenart entdeckt, bei der männliche Tiere das Sagen haben. Der Forscher fand die Wespen im 1.400 Meter hoch gelegenen Regenwald Costa Ricas. Die speziellen Tiere (Mischocyttarus mastigorphorus) sind knapp über einen Zentimeter lang und leben in kleinen Gruppen von nur zwei bis drei Dutzend Tieren. Die männlichen Tiere, so hat der Biologe beobachtet, kommandieren die Gruppe und verzehren wesentlich mehr Nahrung als die Weibchen. Königin und Arbeiterinnen werden mitunter gebissen oder gar aus dem Nest gejagt. Insgesamt 32 solcher Kolonien hat der Biologe im Regenwald untersucht. Er vermutet, daß die entsprechenden Wespen auch in den angrenzenden Ländern Nicaragua und Panama auftreten könnten. Warum die Männchen die Kolonien beherrschen, ist noch unklar. Möglicherweise steht die Dominanz mit der Fortpflanzung der Wespen in Zusammenhang. Bei anderen Wespenvölkern sind die Männchen nur wenige Wochen lang fruchtbar und leben nicht so lange wie weibliche Tiere. In den jetzt untersuchten Völkern wurden die Männchen dagegen wesentlich älter und blieben mehrere Monate lang zeugungsfähig. Sie spielen somit für das Überleben der Gruppe eine wichtigere Rolle, vermutet der Biologe. Quelle: University of Washington, 9.2.99 (Quelle: Sean O'Donnell; Veröffentlichung in "Ethology“)

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Kaum Chancen auf Senkung der CO2-Emissionen
Deutschland wird nach Einschätzung von Wirtschaftsforschern den Ausstoß von Kohlendioxid bis zum Jahr 2005 kaum noch im geplanten Umfang senken können. Alle aktuellen Prognosen sprächen dagegen, meint das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Nach dem Ziel auch der neuen Bundesregierung sollen die Kohlendioxid-Emissionen bis 2005 im Vergleich zu 1990 um 25 Prozent reduziert werden. 1998 dürften sie dem DIW zufolge knapp 860 Millionen Tonnen betragen haben. Dies bedeute eine Verminderung um 13 Prozent im Vergleich zu 1990. Die Emissionsminderung sei vor allem durch Industriestillegungen in den neuen Ländern zurückzuführen, meinen die Wirtscahftsforscher. Diese Entwicklung sei nun beendet. Hinzu komme, daß der angestrebte Ausstieg aus der Kernenergie erhebliche zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen zur Emissionsverminderung in der Energieversorgung erfordere. Unabhängig davon seien zur Verwirklichung des für 2005 gesetzten Zieles in jedem Fall noch beträchtliche zusätzliche Anstrengungen erforderlich. Die Kohlendioxid-Emissionen müßten in den nur noch verbleibenden sieben Jahren um 14 Prozent gesenkt werden - berechnet am Ausstoß von 1998. Quelle: dpa, 10.2.99

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Mehr Buckelwale im Atlantik?
Walforscher haben im Atlantik doppelt so viele Buckelwale gezählt als bislang geschätzt. Die Fachleute erklärten jedoch, die höheren Zahlen seien eher Ergebnis einer verbesserten Zählweise. Ob sich der Bestand der Meeressäuger erholt hat, ist umstritten. In den sechs Jahren der Studie zählten die Biologen 10.600 Buckelwale zwischen Norwegen und den Westindischen Inseln in der Karibik. Die bislang gültige Schätzung aus den 80er Jahren war von rund 5.500 Tieren ausgegangen. Die Walzähler aus den USA, Kanada, Dänemark, Island, Norwegen und der Dominikanischen Republik setzten eine spezielle Fototechnik und genetische Analysen ein. Sie fotografierten über 4.200 Schwanzflossen und nahmen über 2.300 Hautproben. Manche Biologen schlußfolgern, infolge des Schutzes vor Walfängern sei der Bestand der Buckelwale gewachsen. Noch geklärt werden müsse allerdings, wie schnell die Population zunehme und wie ernst die Gefährdung durch Fischernetze, Kollisionen mit Schiffen und Wasserverschmutzung sei. Quelle: AP, 10.2.99

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Soziale Gewalt verschärft Situation AIDS-infizierter Frauen
HIV-infizierte schwarze Frauen werden in den USA bis zu fünfmal häufiger Opfer von Gewalt als nicht-infizierte Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die sozialen Bedingungen untersucht hat, unter denen AIDS-Patientinnen leben müssen. Demnach spielen Raub, Vergewaltigung und andere Formen der Gewalt eine größere Rolle als bisher angenommen. Die Studie vergleicht die Lebenssituationen von 88 HIV-infizierten Afro-Amerikanerinnen mit denen von fast 150 gesunden schwarzen Frauen mit vergleichbarer sozialer Herkunft. Zweidrittel der HIV-Patientinnen berichteten dabei von extremen Gewalt-Erfahrungen. Dieser Hintergrund müsse im Rahmen der medizinischen Betreuung stärker berücksichtigt werden, fordert jetzt die Autorin der Studie. Ihre Arbeit ist Teil eines langfristigen Forschungsprojektes, das die sozialen Lebensbedingungen von AIDS-Patienten untersucht. Quelle: Center for the Advancement of Health, 12.1.99 (Forschung: Rachel Kimerling, University of California-San Francisco)

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Bakterien-Enzym entschlüsselt
Ein Enzym, das zur Wiederaufarbeitung von DNA-Abfällen beiträgt, haben Bochumer Biologen entschlüsselt. Das Enzym entnahmen sie dem Bakterium Rhodobacter capsulatus, das in Teichen und Regenrinnen lebt. Dieses Bakterium kann sowohl durch Photosynthese Energie gewinnen, als auch durch verschiedene Enzyme Stickstoffverbindungen umwandeln. Wie ein Staubsauger nimmt es Spurenelemente aus seiner Umgebung auf und setzt daraus neue Zellbestandteile zusammen. Es gilt daher als ein Meister des Recycling. Für die Forscher ist das Bakterium interessant, weil es mit seinen Stoffwechselleistungen eine Art Schnittstelle zwischen Bakterien, Tieren und Pflanzen darstellt. Aus 100 Liter Bakterienmasse filterten die Forscher drei Milligramm eines speziellen Enzyms aus, das auch in Tieren und Pflanzen zu finden ist. Die Biologen entschlüsselten den genetischen Code sowie die Struktur des Enzyms. Sie stellten fest, daß es in seiner Struktur den Enzymen von Menschen und Pflanzen sehr ähnlich ist. Deshalb hoffen die Biologen jetzt, mit diesem Wissen die Funktion von menschlichen Enzymen schneller entschlüsseln zu können. Quelle: Ruhr-Universität Bochum, 11.1.99 (Forschung: Dr. Silke Leimkühler)

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Nasse Sternenwiegen
Die Geburtsstätten der Sterne sind erstaunlich feucht. Das haben die ersten Messungen des erst im Dezember gestarteten NASA-Satelliten SWAS ergeben. Der Satellit entdeckte weitaus mehr Wasser im All, als bisher vermutet. Bestätigen sich die Messungen, dann könnte das die Frage klären, wie sich aus kosmischen Wolken neue Sterne und Planeten bilden können. Damit aus heißen molekularen Wolken im Kosmos Sonnensysteme entstehen können, müssen sich solche Wolke extrem abkühlen und dadurch verdichten. Bereits vor 30 Jahren entwickelten Wissenschaftler erstmals die Theorie, daß als Kühlmittel dabei vor allem Wasser in Frage kommt. Doch erst die neuen Messungen des SWAS-Satelliten scheinen diese alte Theorie jetzt zu bestätigen. SWAS ist der erste Forschungssatellit, der das Universum nach Radiowellen absucht, die kürzer als ein Millimeter sind. Sein Aufgabe ist es, den Kosmos nach Spuren von Wasser abzusuchen. Quelle: Insight 11.1.99 Forschung: Gary Melnick / Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics

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