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Leonardo .. Wissenschaft und mehr! 
  1. Hormone beherrschen das Gehirn   
  2. Traubensaft mit Rotwein-Effekt   
  3. Globale Erwärmung verändert das Gesicht Alaskas   
  4. Meteore beschädigen Saturnringe   
  5. Goldhamster wissen den Weg   
  6. Überreste einer Supernova entdeckt   
  7. Typhus-Erreger entschlüsselt   
  8. Strahlung im Grundwasser   
  9. Prähistorische Bakterien wiederbelebt   
  10. Wie Viren mit Pflanzen kämpfen   
  11. Affen beim Denken beobachtet   
  12. Hyänen in der Serengeti   
  13. Modegetränke mit Tücken   
  14. Autismus als Folge einer Infektion?   
  15. Biologischer Geigerzähler   
  16. Bandagen gegen Blutungen   
  17. Hirnzellen wachsen auch noch bei Erwachsenen   
  18. Planeten-Geburt auf der Spur   
  19. Frauen denken ökonomisch   
  20. Gentechnik verdrängt traditionelle Forschung   
  21. Alzheimersche Krankheit breitet sich aus   
  22. Neuer Biosyntheseweg bei Pflanzen entdeckt   
  23. Kreativität bei Kindern häufig unterentwickelt   
  24. Übergewicht beginnt mit Untergewicht   
  25. Laseroptik schützt Terrakotta-Armee   
 

 
 
Hormone beherrschen das Gehirn
Sexualhormone wirken offenbar stärker auf das Gehirn als bisher vermutet. An Ratten haben amerikanische Forscher jetzt die Wirkung des männlichen Hormons Testosteron auf das Gehirn nachgewiesen. Das Sexualhormon wird in Zellen des Hodengewebes produziert und ist hauptsächlich für die Spermienreifung sowie sekundäre Geschlechtsmerkmale verantwortlich. Doch auch auf das Hirn der Tiere hatte Testosteron Auswirkungen. So entwickelten sich bei jungen Rattenmännchen, denen man die Hoden entfernt hatte, Gehirnstrukturen, die den weiblichen Gehirnen glich. Weibliche Tiere, die das Hormon gespritzt bekamen, entwickelten dagegen männliche Gehirne. Das Testosteron habe beim Menschen vergleichbare Auswirkungen auf das Gehirn, vermuten die Forscher. Das Hormon könnte dafür verantwortlich sein, daß sich bei Männern häufiger als bei Frauen Krankheiten wie Schizophrenie und Autismus entwickeln. Doch auch der weibliche Hormonhaushalt hat seine Tücken: Frauen leiden stärker unter Depressionen, Angst- und Panikattacken und haben häufiger Eßstörungen als Männer. Quelle: AP / National Institute of Menthal Health, Washington, 10.11.98

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Traubensaft mit Rotwein-Effekt
Rotwein beugt - in kleinen Mengen getrunken - der Blutverklumpung und damit verbundenen Krankheiten vor. Der gleiche Effekt läßt sich wohl auch alkoholfrei mit Traubensaft erzielen, vermuten jetzt amerikanische Wissenschaftler. In ihren Versuchen mischten die Forscher Blutplättchen, die für die Verklumpung verantwortlich sind, in Lösungen, die Traubensaft enthielten. Dabei zeigte sich, daß in den Proben mit Saft rund 30 Prozent weniger Verklumpungen auftraten als in neutralen Proben. Außerdem setzten die Blutplättchen in der Saftlösung dreimal so viele Stickoxide frei. Stickoxid weitet im Körper die Gefäße und hindert die Plättchen daran, zusammenzukleben. Quelle: American Heart Association, 10.11.98 (Forschung: Jane E. Freedman, Georgetown University Medical Center, Washington, D.C.)

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Globale Erwärmung verändert das Gesicht Alaskas
Die globale Erwärmung wird Alaska in eine Sumpflandschaft verwandeln. Zu dieser Prognose gelangen amerikanische Geophysiker, die die Klimaänderungen seit den 70er Jahren aufzeichnen. Schon damals begannen die Gletscher der nordamerikanischen Bergwelt zu schmelzen. Seitdem hält der Tauprozeß an, jeweils 15 Prozent der Eisflächen gehen innerhalb von zehn Jahren verloren. Die Forscher befürchten, daß die Folgen für Alaska gravierend sein werden. Im bisherigen Permafrostboden liegen nämlich viele abgestorbene, aber nicht verrottete Pflanzen. Beim Auftauen könnte sich dieser Untergrund in sumpfähnliche Flächen verwandeln. Die Bäume würden ihren Halt verlieren, der Schlamm finge an zu verrotten und bisher nicht vertretene Tierarten könnten die angestammten vertreiben. Schon in diesem Winter, so die Forscher, erlebt Alaska einen Vorgeschmack der Veränderungen: Der in den Yukon mündende Tanana-Fluß müßte zu dieser Jahreszeit längst zugefroren sein. Derzeit liegen die Temperaturen aber noch zwei Grad über Null. Quelle: BBC, 10.11.98

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Meteore beschädigen Saturnringe
Meteoriten in der Größe von Basketbällen schlagen regelmäßig in die äußeren Ringe des Saturn ein und schleudern aus ihnen Staubwolken ins All. Der amerikanische Astronom Mark Showalter stellte jetzt fest, daß schon 1981 die Sonden Voyager 1 und 2 Bilder von solchen Einschlägen geliefert haben. Damals seien die Erscheinungen aber unbeachtet geblieben. Registriert wurden bisher nur acht Meteoriten, die mehrere Kilometer Durchmesser hatten und deshalb von Erdteleskopen erfaßt werden konnten. Im Jahr 2004, wenn die Cassini-Sonde die Saturnringe erreicht, wollen die Forscher genauer hinschauen. Showalter hat errechnet, daß verhältnismäßig kleine Meteoriten vermutlich im Sekundentakt in die äußeren Ringe einschlagen. Er will deshalb den sogenannten F-Ring des Saturns näher untersuchen. Der F-Ring besteht aus weniger dichten, feinen Partikeln und liegt außerhalb der von der Erde aus sichtbaren Ringe. Quelle: ScienceNow, 10.11.98 (Forschung: Mark Showalter, Stanford University)

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Goldhamster wissen den Weg
Goldhamster haben ein perfektes Gespür für Richtungen und können scheinbar den Weg zwischen Nest und Futterstelle berechnen. Zu dieser Einschätzung gelangte eine Schweizer Verhaltensforscherin in Versuchen mit sechs Hamstern. Sie setzte die Tiere auf eine runde Scheibe mit vier gleichen Zylindern. Unter einem Zylinder war Futter versteckt, das der Hamster aufspüren mußte. Im Verlauf der Versuchsreihe mußten die Tiere im Dunkeln ihren Weg finden oder von verschiedenen Ausgangspunkten starten. Doch so unterschiedlich die Bedingungen auch waren: In 90 Prozent aller Versuche fanden die Goldhamster ihre Futterstelle sofort wieder. Die Tiere hätten sich weder am Erscheinungsbild der Zylinder noch am Geruch der Nahrung orientieren können, berichtet die Forscherin im Magazin “Nature”. Daher sei es sehr wahrscheinlich, daß Goldhamster einen ausgeprägten Orientierungssinn besitzen. Sie erkennen offenbar Richtungen, erinnern sich an zurückgelegte Wege und ermitteln daraus die Strecke zum Ziel. Quelle: Nature, 12.11.98 (Forschung: Ariane Etienne, Universität von Genf)

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Überreste einer Supernova entdeckt
Zwei Forschergruppen am Max-Planck-Institut für Extraterrestische Physik in Garching haben Überreste einer Supernova entdeckt. Die Sternenexplosion soll vor etwa 680 Jahren im südlichen Sternbild Segel aufgeleuchtet sein und nur etwa 700 bis 3000 Lichtjahre von der Erde entfernt gewesen sein. Sie gilt als derzeit jüngste Erscheinung ihrer Art: Von rund 200 bekannten Supernovas sind nur sechs unter 1000 Jahren alt. Die Forscher glauben, der Stern müsse damals hell genug gestrahlt haben, um selbst bei Tag am Himmel aufzufallen. Entsprechende Überlieferungen sind aber bisher nicht bekannt. Der Nachweis der Supernova gelang den Forschern jetzt mit Hilfe eines europäisch-amerikanischen Gammastrahlensatelliten. Dieser konnte den Zerfall von radioaktivem Titan nachweisen, der bei solchen Explosionen typischerweise auftritt. Quelle: Nature / HMHahn, 12.11.98

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Typhus-Erreger entschlüsselt
Schwedische Wissenschaftler haben alle 834 Gene des Bakteriums identifiziert, das Typhus auslöst. Die genetische “Landkarte” des Bakteriums veröffentlichten sie jetzt in der neuen Ausgabe des Magazins “Nature”. Bei der Analyse stellten die Forscher fest, daß die Struktur des Bakteriums der von Mitochondrien stark ähnelt. Mitochondrien kommen als kugelförmige Organellen in Zellen vor und steuern die Energiegewinnung für die Zellatmung. Inwieweit die Ähnlichkeit bei der Wirkung des Bakteriums eine Rolle spielt, muß allerdings noch erforscht werden. Typhus, eine in weiten Teilen der Welt schon ausgerottet geglaubte Infektionskrankheit, breitet sich derzeit in Afrika und Rußland aus. Zunehmend werden Typhusfälle auch in Südost-Europa registriert. Die Krankheit erzeugt Fieber und kann bei Nichtbehandlung innerhalb von drei Wochen zum Tod führen. Quelle: Nature, 11.11.98 (Forschung: Charles Kurland, University of Uppsala)

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Strahlung im Grundwasser
Radioaktive Verseuchung kann sich über das Grundwasser schneller ausbreiten als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommen Feldversuche amerikanischer Wissenschaftler. Sie hatten ungefährliche Ersatzstoffe ins Grundwasser geleitet und ihre Ausbreitung verfolgt. Innerhalb einer Woche hatten sich die Stoffe zwischen zehn und achtzig Meter weit im Boden ausgebreitet. Bisher gingen die Forscher davon aus, daß entsprechende Verseuchungen pro Jahr nur einige Zentimeter weit vorankommen. Radioaktive Stoffe würden nicht im Erdreich gebunden, sondern über den Humus an das Grundwasser weitergegeben, vermuten die Wissenschaftler nach ihren Versuchen. Die Sicherheitsanforderungen für die Lagerung radioaktiver Abfälle sollten deshalb überdacht werden, so die Forscher. Quelle: American Chemical Society, 11.11.98

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Prähistorische Bakterien wiederbelebt
Amerikanische Wissenschaftler haben Bakterien wiederbelebt, die mindestens 20 Millionen Jahre alt sein sollen. Die Bakterien stammen aus den Eingeweiden von Bienen, die in Bernstein eingeschlossen waren. Der Fund stammt aus der Dominikanischen Republik, sein Alter wird auf etwa 20 bis 45 Millionen Jahre geschätzt. Daß man jemals hochentwickelte Lebewesen wie die Biene selbst wieder zum Leben erwecken kann, schließen die Forscher aus. Bei einzelligen Bakterien sei das Vorhaben dagegen leichter. Indem man die DNA analysiert und das Erbgut in Bakterienzellen einbaut, könne man Informationen über den Verlauf der Evolution bekommen. Mit ihrem Verfahren wollen die Forscher jetzt das Erbgut von Pilzen wiederbeleben, die bei Pflanzen die sogenannte Rostkrankheit auslösen können. Die Analyse früherer Rostpilze kann bei der Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln helfen, hoffen die Forscher. Quelle: California Polytechnic State University, 16.11.98 (Forschung: Dr. Raul Cano)

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Wie Viren mit Pflanzen kämpfen
Der Mechanismus, mit dem Pflanzen Viren bekämpfen, ist offenbar komplizierter als bisher vermutet. Amerikanische Biochemiker haben jetzt anhand von Tabakpflanzen nachgewiesen, daß sich das pflanzliche Abwehrsystem und die Viren regelrechte Kriege liefern, um sich gegenseitig aufeinander einzustellen. Demnach besitzen die Pflanzen ein flexibles Immunsystem, das auf Virusbefall individuell reagiert. Wird ein neuer Virus gemeldet, bildet die Pflanze Abwehrstoffe, die sie im gesamten Organismus verbreitet und die speziell auf den neuen Eindringling zugeschnitten sind. Der untersuchte Tabakvirus, so stellten die Forscher jetzt fest, ist seinerseits auf die Abwehr der Pflanze bereits vorbereitet und kann deren Immunsystem mit Hilfe des speziellen Proteins HC-Pro unterdrücken. Diese Interaktion zwischen Organismus und Virus war bisher nur am tierischen und menschlichen Immunsystem beobachtet worden. Quelle: Washington State University, 17.11.98 (Forschung: James Carrington, Institute of Biological Chemistry; Veröffentlichung in ?Cell?)

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Affen beim Denken beobachtet
Tübinger Wissenschaftler haben das Magnet-Resonanz-Spektrometer perfektioniert, mit dem die Vorgänge im Affenhirn aufgezeichnet werden können. Die Technik war von anderen Forschungsgruppen erstmals vor rund einem Jahr getestet worden. Damals hatte man aber nur sehr grobe Aufnahmen der Hirnaktivität anfertigen können. Am Tübinger Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik wurde jetzt ein speziell auf das Affengehirn zugeschnittener Magnet entwickelt, der dreimal so stark ist wie vergleichbare am Menschen eingesetzte Magneten. In Versuchen mit der neuen Technik zeigte man Affen Bilder mit bewegten Objekten und zeichnete die Reaktionen des Gehirns auf. Das Spektrometer lieferte sehr feine Bilder des Affenhirns. Damit habe man die Technik um zehn Jahre vorangebracht, sagen die Forscher. Quelle: Insight, 17.11.98 (Forschung: Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik, Tübingen)

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Berliner Wildbiologen erforschen Hyänen
Der schlechte Ruf der Hyänen besteht zu unrecht, meinen zwei Berliner Wildtierforscher, die in der Serengeti zehn Jahre lang die Lebensgeschichte von Tüpfelhyänen aufgezeichnet haben. Die Biologen wiesen nach, daß Hyänen sozial hoch organisiert sind. Ihre Brutpflege sei die aufwendigste unter Raubtieren. Ursprünglich als "Aasfresser" gescholten, sind Tüpfelhyänen in Wirklichkeit energische und geschickte Jäger, die besonders Gnus, Zebras und Gazellen erlegen. Die Hyänen formen mit bis zu 100 Tieren die größten Gruppen, die je bei Raubtieren beobachtet wurden. Die Weibchen sind absolut dominant über die Männchen, und es herrscht eine große Geschwisterrivalität. Die Forscher konnten außerdem nachweisen, daß Tüpfelhyänen durch die Wilderei besonders belastet werden. Weil Hyänen vorzugsweise Huftiere jagen, geraten sie häufig in die für Huftiere aufgestellten Drahtschlingen. Die Schlingen der Wilderer sind Todesursache für zwei Drittel aller erwachsenen Tiere. Welche Folgen der häufige Schlingentod für die soziale Organisation, das Paarungssystem und die genetische Vielfalt in der Population hat, soll durch zukünftige Arbeiten geklärt werden. Quelle: Forschungsverbund Berlin e.V., 16.11.1998

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Modegetränke mit Tücken
Neue alkoholische Modegetränke enthalten teilweise nicht zugelassene Begleitstoffe. Deren Zusammensetzung ist so ungewöhnlich, daß ungeschulte Sachverständige falsche Schlüsse aus bestimmten Blutwerten ziehen können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus dem Institut für Rechtsmedizin der Universität Köln. Den Ergebnissen der Untersuchung zufolge war zudem in manchen Proben synthetisch hergestellter Alkohol enthalten. Bei einer chemischen Analyse britischer Designergetränke stellten die Kölner Rechtsmediziner fest, daß in mehreren Flaschen ein aus Haarwasser bekannter Alkohol in ungewöhnlich hoher Konzentration vorkam. Es handele sich um einen Alkohol synthetischen Ursprunges, der nach deutschem Lebensmittelrecht Getränken nicht zugesetzt werden darf, sagen die Forscher. Die synthetischen Stoffe können bei Blutanalysen falsche Werte erzeugen. Verhängnisvoll kann dies beispielsweise nach einem Verkehrsunfall werden: Um den Grad der Trunkenheit beurteilen zu können, muß der vorherige Genuß von Designergetränken gesondert berücksichtigt werden. Quelle: Universität zu Köln, 17.11.98

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Autismus als Folge einer Infektion?
Bestimmte Formen von Autismus könnten durch eine fehlerhafte Immunreaktion des Körpers ausgelöst werden. Dies vermuten amerikanische Ärzte nach der Blutuntersuchung an 48 autistischen Kindern. Im Blut befindliche Antikörper weisen demnach auf eine Infektion durch Herpes- oder Masern-Viren hin. Die Ärzte vermuten, daß diese Antikörper die Bildung von sogenannten Autoantikörpern ausgelöst haben könnten. Diese Autoantikörper stehen im Verdacht, Gehirn und Nerven zu schädigen. Zwei von ihnen hatten die Wissenschaftler bei den autistischen Kindern identifizieren können. Eine Vergleichsgruppe gesunder Kinder zeigte keine entsprechenden Zellen. Offenbar hätten die Autoantikörper das normale Wachstum der Hirnzellen unterbrochen. Ein Zusammenhang mit Schutzimpfungen sei nicht nachweisbar, betonten die Forscher. Quelle: University of Michigan, 30.10.98

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Biologischer Geigerzähler
Genmanipulierte Formen der Kresse können vor Radioaktivität warnen. Entsprechende Pflanzen hat eine Schweizer Forscherin zusammen mit Ukrainischen Wissenschaftlern gezüchtet und im Bereich um Tschernobyl getestet. Die Pflanzen verfärben sich blau, sobald sie Radioaktivität aufnehmen. Der Farbton wird durch ein spezielles Enzym hervorgerufen, dessen Gene die Forscher in die Kresse einfügten. Die zwei Genteile, die zur Bildung des Enzyms nötig sind, befinden sich an den entgegengesetzten Enden eines Chromosomen-Stranges. Sie kommen nur zusammen, wenn das Chromosom in Folge der radioaktiven Strahlung zerbricht und die Zelle den Schaden repariert. Je dunkler der Blauton ausfällt, um so belasteter ist das Umfeld der Pflanze. Quelle: Nature Biotechnology, 31.10.98

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Bandagen gegen Blutungen
Neues Verbandmaterial kann Blutungen innerhalb von Sekunden stoppen. Die Bandagen sind dazu mit einem körpereigenen Wirkstoff getränkt, der Blut verklumpen läßt. Sobald das Material mit Blut in Verbindung kommt, bildet sich eine gelartige Wundauflage. Die Bandagen enthalten das fünfzig- bis hundertfache an Wirkstoffen im Vergleich zum menschlichen Körper und sind daher extrem wirksam. Das Verbandmaterial entstand in einem Gemeinschaftsprojekt von US-Armee und amerikanischem Roten Kreuz. In Tierversuchen konnten Blutungen innerhalb von 15 bis 60 Sekunden gestoppt werden, der Blutverlust ging um bis zu 85 Prozent zurück. Künftig soll das Material in der Armee und der Unfallchirurgie eingesetzt werden. Als Ergänzung werde eine aufsprühbare Wundauflage entwickelt, teilten die Forscher mit. Quelle: AP, 2.11.98

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Hirnzellen wachsen auch noch bei Erwachsenen
Hirnzellen von erwachsenen Menschen können sich offenbar doch regenerieren. Zu diesem Ergebnis kam ein Team schwedischer und amerikanischer Forscher. Bisher ging die Medizin allgemein davon aus, daß nach der Geburt eines Menschen keine zerstörte oder geschädigte Hirnzelle ersetzt werden kann. Jetzt konnten die Forscher im Hippocampus, dem Lern- und Erinnerungszentrum des Hirns, erstmals Zellwachstum nachweisen. Die Entdeckung gelang bei fünf schwedischen Krebspatienten im Alter zwischen 55 und 70 Jahren. Nach dem Tod der Betroffenen untersuchten die Forscher das Hirngewebe und entdeckten, daß sich bestimmte Zellen im Hippocampus der Patienten geteilt hatten. Diese Zellen waren offenbar jahrzehntelang in einem unreifen Zustand verbleiben und erst dann zu ausgereiften Nervenzellen gewachsen. Der Regenerationsprozeß hatte sich nach Erkenntnissen der Forscher bis zum Tod fortgesetzt. Jetzt überlegen die Forscher, wie sich das Zellwachstum gezielt anregen ließe. Sie hoffen, auf diesem Wege neue Behandlungsmethoden gegen Alzheimer, Parkinsonsche Krankheit oder Schlaganfälle entwickeln zu können. Quelle: Nature Medicine, 31.10.98 (Forschung: Fred Gage, Salk Institute für Biologische Studien, San Diego)

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Planeten-Geburt auf der Spur
An Bord des am Wochenende gestarteten Space Shuttle haben deutsche Wissenschaftler ein Experiment in die Umlaufbahn geschickt, das Aufschluß über die Geburt von Planeten geben soll. Herzstück des Experimentes namens ?CODAG? ist eine zwei Liter fassende Vakuumkammer, in der eine Staubwolke freigesetzt wird. Der Theorie nach entstehen Planeten aus winzigen Staubpartikeln, die im Weltall aufeinanderprallen und allmählich immer größere Klumpen bilden. Erstmals sollen nun diese Wachstumsprozesse in einer "Urstaubwolke" unter längerer Schwerelosigkeit untersucht werden. Im Verlauf des Experiments zeichnen zwei Mikroskopkameras die Vorgänge in der Staubwolke mit bis zu 200 Bildern pro Sekunde auf. Das Experiment in der Vakuumkammer läuft während des gesamten Fluges völlig autonom ab. Die Forscher, Astrophysiker der Universität Jena und der Technischen Universität München, können erst nach der Landung des Space Shuttles sagen, ob das Experiment reibungslos abgelaufen ist. Quelle: Technische Universität München, 31.10.98

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Frauen denken ökonomisch
Frauen denken viel effizienter als Männer. Dies hat der Tübinger Mediziner Ernst Hülsmann herausgefunden. Das bedeute nicht, so der Forscher, daß Frauen besser oder klüger denken könnten als Männer, sie tun es aber einfach ökonomischer. Der Wissenschaftler führt seine Erkenntnisse auf Beobachtungen des Gehirns mit dem Kernspintomographen zurück. Während das Gerät die Gehirnaktivitäten im Abstand von Zehntelsekunden in bunte Bilder umsetzt, mußten Männer und Frauen Sätze sprechen. In den männlichen Hirnen waren vielfarbige Bilder zu erkennen, die auf rege Gehirnaktivität schließen lassen. Bei den Frauen zeichneten sich dagegen nur einzelne "Farbkleckse? ab. Der Mediziner folgert daraus, daß Frauen beim Sprechen mit viel weniger Hirnmasse auskommen, ihre geistige Energie also effizienter einsetzen können Quelle: ADN, 12.10.98

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Gentechnik verdrängt traditionelle Forschung
Die Konzentration auf gentechnische Verfahren in der Pflanzenzucht und im Pflanzenschutz verhindert alternative Forschungsansätze. Vor dieser Entwicklung haben Biologen auf einer internationalen Tagung in London gewarnt. Besonders in den Entwicklungsländern würde einer Forschung, die auf biologischen Pflanzenschutz setzt, die finanzielle Basis entzogen. Britische und afrikanische Wissenschaftler beklagten gegenüber dem Magazin "New Scientist?, daß neben den Industriekonzernen inzwischen auch Förderer wie die Rockefeller Foundation rund die Hälfte ihrer Mittel in Biotechnologie investieren würden. Ziel der Investoren sei es, mit marktreifen Produkten Geld zu verdienen. Gerade die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern benötige aber günstige Alternativen zum genetisch veränderten Saatgut, das von den Lieferanten abhängig mache. Quelle: New Scientist, 10.10.98 (Tagung des Overseas Development Institute, London)

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Alzheimersche Krankheit breitet sich aus
Weltweit gibt es immer mehr Fälle der Alzheimerschen Krankheit. Rund fünf Prozent der älteren Bevölkerung sind davon betroffen, sagten Experten anlässlich einer internationalen Konferenz im indischen Cochin. Derzeit gebe es rund 18 Millionen Erkrankte. Bis zum Jahr 2020 wird mit 30 Millionen Patienten gerechnet; dreiviertel davon werden dann voraussichtlich in Entwicklungsländern in Asien und Lateinamerika leben. Wäre Alzheimer eine die jungen Menschen bedrohende Krankheit wie AIDS, würde mehr Energie in ihre Erforschung investiert, so die Forscher. Auch in Deutschland wird, bedingt durch die höhere Lebenserwartung, künftig mit mehr Alzheimer-Fällen gerechnet. Während etwa jeder Zwanzigste im Alter von 65 Jahren darunter leidet, ist von den Senioren über 85 bereits jeder Zweite betroffen. Schon heute leben nach Schätzungen in Deutschland zwischen 800 000 und 1,2 Millionen Patienten. Bis zum Jahr 2020 wird sich deren Zahl voraussichtlich verdoppeln. Quelle: Reuters / dpa, 10.10.98

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Neuer Biosyntheseweg bei Pflanzen entdeckt
Pflanzenphysiologen der Universität Karlsruhe haben zusammen mit Kollegen in Straßburg und Darmstadt neue Wege entdeckt, wie Pflanzen Wirkstoffe in ihrem Inneren synthetisieren. Durch den Einsatz neuer Markierungstechniken gelang den Forschern die Entdeckung, daß die Chloroplasten in den Pflanzenzellen einen eigenen Biosynthesemechanismus haben. Chloroplasten sind Zellorganellen, in denen mit Hilfe von Licht die Photosynthese gesteuert wird. In diesem Prozeß werden offenbar ganz spezielle eigene Gene aktiviert und Enzyme gebildet. Die Forscher hoffen jetzt, mit Pflanzenhormonen gezielt in diesen Vorgang eingreifen zu können. Dies würde beispielsweise die Entwicklung neuer Hemmstoffe und Herbizide ermöglichen, die die Photosynthese von Unkräutern blockieren. Denkbar sind auch Anwendungen, bei denen in Arzneipflanzen gezielt die Bildung von ätherischen Ölen und Duftstoffen angeregt wird. Da auch einige Bakterien den entdeckten Biosyntheseweg besitzen, glauben die Karlsruher Forscher, die potentiellen Hemmstoffe auch als antibakteriellen Wirkstoff einsetzen zu können. Quelle: Universität Fridericiana Karlsruhe, 12.10.98 (Forschung: Prof. Dr. Hartmut Lichtenthaler, Botanik II)

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Kreativität bei Kindern häufig unterentwickelt
Immer weniger Kinder in Deutschland verfügen über ausreichend Phantasie, Kooperationsfähigkeit sowie logisches und räumliches Denken. Besonders bei Jungen und Mädchen im Vorschulalter seien die sprachliche, musikalische und ästhetische Entwicklung verzögert und das Sozialverhalten unterentwickelt, sagte der Initiator und Leiter der Leipziger Kreativitätsschule, Hans-Georg Mehlhorn, heute in Leipzig vor Beginn eines Lehrer-Pilotseminars. Die von ihm ins Leben gerufenen Kreativitätsschulen würden immer häufiger zu Reparaturbetrieben für Kinder, die sich nicht ausreichend entwickelt hätten. Mehlhorn kritisierte, daß Lehrer und Erzieher sowohl in ihrer Ausbildung als auch im täglichen Umgang mit den Kindern nicht genügend auf die Förderung von Kreativität ausgerichtet seien. Kreativität sei jedoch in der heutigen Gesellschaft gefragter denn je. Quelle: AP, 12.10.98

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Übergewicht beginnt mit Untergewicht
Dem Übergewicht bei Kindern und Erwachsenen geht oftmals eine Untergewichtigkeit von Neugeborenen voraus. Die betroffenen Säuglinge kommen in der Regel mit unterentwickelten Muskeln auf die Welt. Der Körper kompensiert diesen Nachteil mit einem schnellen Wachstum von Fettpolstern. Zu diesem Ergebnis kommt eine amerikanische Studie, für die 4.400 Neugeborene ab dem zweiten Monat vier Jahre lang beobachtet wurden. Rund zehn Prozent der Kinder seien bei der Geburt vergleichsweise dünn gewesen, hätten innerhalb von zwei Jahren aber ein überdurchschnittlich hohes Gewicht entwickelt, berichten die Forscher. Sie meinen, für die betroffenen Kinder müsse frühzeitig ein spezieller Ernährungsplan aufgestellt werden. Außerdem lasse sich mit frühkindlicher Gymnastik die Ausbildung der schwachen Muskulatur gezielt anregen. Quelle: National Institute of Child Health and Human Development, 2.11.98 (Forschung: Mary L. Hediger, Veröffentlichung in der November-Ausgabe von "Pediatrics?)

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Laseroptik schützt Terrakotta-Armee
Physiker der Universität Oldenburg sollen 2000 Jahre alte chinesische Tonfiguren vor dem Zerfall bewahren. Die Krieger-Figuren sind Grabbeigaben für den ersten chinesischen Kaiser. Der als ?Terrakottaarmee? bekanntgewordene Fund wurde bereits im Jahr 1974 entdeckt und umfaßt mehr als 7000 lebensgroßen Tonsoldaten, 600 Pferde und 100 hölzerne Wagen. Die in feuchtem Lößboden lagernden, großzügig bemalten Figuren trocknen allerdings sofort nach der Freilegung aus. Die Farbschichten rollen auf und können sich bereits in Minutenschnelle vom Untergrund ablösen. Aufgrund dieser Entwicklungen wurde der Ausgrabungsprozeß mittlerweile gestoppt. Um den Austrocknungsprozeß und die Farbschichten zu analysieren, setzen die Oldenburger Wissenschaftler jetzt lasergestützte Meßverfahren ein, die ursprünglich für die Holografie entwickelt worden waren. In speziellen Feuchträumen werden die Figuren vom Laser abgetastet. Das Meßgerät kann kleinste Veränderungen und Bewegungen in den Farbschichten erfassen. Risse und Spannungen von einem Tausendstel Millimeter können die Oldenburger Forscher vorhersagen. Zusammen mit ihren chinesichen Kollegen werden sie so die Wirksamkeit neuer Konservierungsmittel testen, ohne daß irreparable Schäden auftreten können. Quelle: Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg, 2.11.98

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