Amerikaner vereinfachen das Klonen von Tieren
Amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, drei genetisch identische Kälber zu klonen. Dafür entwickelten sie eine neue Technik, die wesentlich leichter zu handhaben ist als das schottische Verfahren, mi t dem das Schaf "Dolly" geklont worden war. Wie die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Science" berichten, injizierten sie Zellkerne eines Kälberfötus in ausgereifte Eier von Kühen. Bei den Ausgangszellen handelte es sich um Fibroblasten, Vorstufen von Bind egewebszellen. Fibroblasten waren auch bei der Klonierung von "Dolly" benutzt worden.
Für die drei identischen Klonungen waren nach Angaben der Wissenschaftler 28 Versuche nötig. Damit scheint die Methode wesentlich einfacher zu sein als das schottische Ve rfahren, das erst im 227. Versuch erfolgreich war. Während die Amerikaner Fötuszellen klonten, benutzten die Forscher in Edinburgh Zellen eines erwachsenen Tieres.
Quelle: Science, 22.5.98 Forscher: James Robl von der University of Amherst in Massachusett s und Steve Stice von der Firma Advanced Cell Technology (ACT)
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Kinder von Alleinerziehenden weniger gesund
Kinder, die bei alleinerziehenden Elternteilen aufwachsen, werden häufiger krank als solche, die Vater und Mutter ständig um sich haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie, die Gesundheits-Daten von über 90.000 englischen Kindern vergleicht. Rund 11.000 davon werden von Vater oder Mutter allein aufgezogen.
Kinder, die von nur einem Erwachsenen betreut werden, müssen demnach öfter zum Arzt und sind anfälliger für Allergien als ihre Altersgenossen. Sie neigen stärker zu Infektionen, Asthma und Unfällen. Jungen alleinerziehender Mütter sind bis zum vollendeten ersten Lebensjahr um 50 Prozent häufiger in Unfälle verwickelt als ihre Altersgenossen in Familien mit Vätern, Mädchen haben 35 Prozent mehr Unfäll e.
Quelle: British Medical Journal, 22.5.98
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Worte links, Bilder rechts
Wenn man sich an Worte erinnert, arbeitet die linke Hirnhälfte. Ruft man Bilder aus dem Gedächtnis auf, die nicht benannt werden können, wird verstärkt die rechte Seite des Gehirns beansprucht. Nur bei Objekten, an die wir uns i n Wort und Bild erinnern können, arbeiten beide Gehirnhälften gleichzeitig.
Dies fanden amerikanische Wissenschaftler bei der Messung von Hirnströmen heraus. Bisher ging man davon aus, daß die linke Seite Informationen speichert und diese von der rechten w ieder aufrufen werden können. Bei entsprechenden Tests war aber meist nach Begriffen gefragt worden, die das sprachliche Erinnerungsvermögen betreffen.
Deshalb setzten die Forscher in ihren neuen Versuchen fünf Bilder ein, mit denen die Testpersonen keine Worte verbinden konnten. Beim Erinnern an die Abbildungen wurde verstärkte Hirnaktivität in der rechten Hälfte gemessen.
Quelle: Washington University School of Medicine, 21.5.98
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Roboter operierte am offenen Herzen
Französischen Medizinern ist bei einer Operation am offenen Herzen nach eigenen Angaben eine Weltpremiere gelungen. Ein Chirurgen-Team dirigierte dabei in einem Pariser Krankenhaus einen Kleinst-Roboter, der im Körper d es Patienten seine Befehle ausführte. Nach einem erfolgreichen ersten Eingriff am 7. Mai seien fünf weitere Patienten auf die gleiche Art operiert worden, teilte das Krankenhaus mit.
Die Ärzte hatten sich mehr als ein Jahr lang in Amerika auf die Operation en vorbereitet. Sie hatten die Technik bei einer auf Roboter spezialisierten Firma mit Tier-Experimenten getestet. Bei der Operation hatte der Chirurg über eine Mikrokamera das Innere des Herzens auf einem Bildschirm beobachtet. Für den eigentlichen chirur gischen Eingriff wurden über eine Konsole Befehle an den Roboter gegeben.
Quelle: dpa, 22.5.98
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Neuer Fernseh-Chip aus Berlin
Mit einem neuen elektronischen Baustein wollen Techniker des Heinrich Hertz-Instituts in Berlin Fernsehbilder in bisher nicht gekannter Qualität erzeugen. Scharfe Konturen, satte Farben und ein Ton in CD-Qualität soll damit k ünftig möglich sein.
Der Chip für das hochauflösende Fernsehen wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Chemnitz und dem japanischen Halbleiterhersteller Fujitsu entwickelt. In Verbindung mit Großbildschirmen von fast zwei Metern Breite sei damit auch daheim ein kinoähnliches Filmerlebnis möglich.
Erstmals wird ein derartiger Chip auch für den internationalen Endgerätemarkt verfügbar sein. Der neue Baustein soll die unterschiedlichen Bildwechselfrequenzen in Europa, Japan und den USA sowie sä mtliche Bildformate umsetzen können.
Quelle: dpa, 22.5.98
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Bakterien produzieren Vanillegeschmack
Zwei britische Wissenschaftler haben Bakterien entwickelt, die Pflanzenabfälle in einen Vanille-Geschmackstoff umwandeln können. Wie die beiden Forscher gegenüber dem britischen Wissenschaftsmagazin "New Scientist" b erichten, benutzten sie dazu Bodenbakterien aus einem Gewächshaus in der Nachbarschaft ihres Instituts. Die Bakterien ernähren sich von Abfällen aus der Landwirtschaft. Die dabei produzierten Säuren ähneln jenen, die die Vanilla-Orchidee erzeugen kann. Run d einhundert Arten dieser Orchideen sind bekannt, die natürliche Vanille in ihren Fruchtschoten produzieren. Weil die Zucht der Vanilla-Orchidee aber aufwendig ist, wird natürliche Vanille verhältnismäßig teuer gehandelt. Der Vanille-Geschmack aus Bakterie n könnte eine Alternative zu künstlichen Geschmackstoffen sein, die derzeit synthetisch aus pflanzlichen Ölen gewonnen werden. Diese synthetischen Produkten entsprechen nur in einer einzelnen Komponente der Struktur der echten Vanille.
Quelle: New Scienti st, 22.5.98
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Blitzkrieg“ gegen Hacker
Amerikanische Software-Entwickler haben ein Computer-Programm geschrieben, das bei Angriffen durch Hacker mit Gegenangriffen reagieren kann. Die friedliche Variante des "Blitzkrieg“ genannten Programms soll Netzwerke vor unerlaubten Eingriffen von außen schützen. Es verwaltet von einem zentralen Rechner aus alle angeschlossenen Computer und registriert das Eindringen von Computerviren.
In seiner angriffslustigen Version kann das Programm aber auch den Absender des Virus aufspüren und einen eigenen Virus abschicken, der den Verursacher blockiert.
Ein britischer Rechtsexperte warnt in der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "New Scientist“ vor dem Einsatz dieses Programms. Auch als Maßnahme der Selbstverteidigung dürften fremde Computer nicht beschädigt werden.
Quelle: New Scientist, 29.5.98 (Entwickler: Laurence Wood, Herstellerfirma: FutureVision Group, Santa Fe, New Mexiko)
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Laserstrahl für Denkmalschützer
Historisch wertvolle Gebäude und Denkmäler aus Stein sollen künftig mit Lasern von schädlichen Schmutzschichten befreit werden. Dazu können gepulste Laserstrahlen eingesetzt werden, die Krusten und Filme berührungsfrei und schonend von den Oberflächen lösen. In der Industrie wird das Laserreinigen bereits für technisches Gerät angewandt. Jetzt wollen Laserexperten und Denkmalschützer aus Dresden, Münster, Weimar und Naumburg in einem gemeinsamen Projekt das Verfahren auf Steindenkmäler übertragen.
Neun Projekte in verschiedenen Bundesländern wurden bereits ausgewählt, um das Verfahren nach Abschluß der Laboruntersuchungen in der Praxis zu erproben.
Quelle: Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS, Dresden, 28.5.98
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Gentherapie für taube Mäuse
Amerikanischen Wissenschaftlern ist es geglückt, bei Mäusen ein Gen zu identifizieren, das für Taubheit verantwortlich ist. Wie das Wissenschaftsmagazin "Science“ berichtet, gelang es den Forschern erstmals, mit Hilfe von Gentransplantationen aus mutierten, gehörlosen Mäusen eine hörende Maus zu züchten.
Die Forscher lokalisierten auf dem Maus-Chromosom 11 ein einzelnes DNA-Paar das mit der Taubheit in Verbindung steht. Dieser genetische Fehler ist dafür verantwortlich, daß ein spezielles Protein nicht richtig arbeiten kann. Die Forscher vermuten, daß das Protein die Entwicklung von kleinen Fasern im Innen-Ohr unterstützt, die Geräusche auffangen und als elektrische Impulse an die Nervenzellen weiterleiten. Werden diese Fasern nicht richtig ausgebildet, sind die Nervenzellen zwar gesund, empfangen aber keine Signale.
Die Forscher hoffen jetzt, die Ergebnisse der Tierversuche auf den Menschen übertragen zu können.
Quelle: Science, 29.5.98 (Autor der Studie: Frank J. Probst, University of Michigan Medical School)
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Mausgroßer neuer Affe auf Madagaskar entdeckt
Eine nur mausgroße neue Affenart hat ein deutsches Forscherteam auf Madagaskar entdeckt. Der Mausmaki ist goldbraun, von grazilem Körperbau mit extrem langem Schwanz, wiegt nur 60 Gramm und gehört zu den kleinsten Affen der Welt, teilte die Tierärztliche Hochschule Hannover heute mit.
Mausmakis bewohnen die dichten Gebüsch- und Strauchregionen der madagassischen Waldwüste. Sie ernähren sich von Insekten, Früchten und kleineren Wirbeltieren.
Quelle: dpa 29.5.98
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Bakterien-Duo beseitigt giftige Metalle
Britische Ingenieure haben ein neues Reinigungsverfahren entwickelt, das giftige Metalle aus dem Erdreich lösen kann. Sie setzen dazu zwei natürliche Bodenbakterien ein, die eigentlich nicht miteinander auskommen. Das eine Bakterium arbeitet mit Sauerstoff, das andere unter -auschluß von Luft. Da ihre Lebensräume so unterschiedlich sind, konnten die Bakterien bisher nur einzeln eingesetzt werden. Der Abbauprozeß der Schwermetalle dauerte Jahre.
Jetzt haben die Forscher ein kombiniertes Verfahren mit beiden Bakterien entwickelt, welches in knapp einem halben Jahr rund zwei Drittel der Schadstoffe aus dem Boden löst. Ein spezieller Reaktor enthält zwei separate Tanks, die jeweils auf die Lebensgewohnheiten der Bakterien zugeschnitten ist. Das verseuchte Erdreich wird regelmäßig zwischen den beiden Bereichen hin und her gepumpt.
Quelle: Nature Biotechnology, 29.5.98 (Dr. Geoffrey M. Gadd Department of Biological Sciences University of Dundee)
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Meteorit ist kein Beweis für Leben auf dem Mars
Die auf einem Mars-Meteoriten gefundenen Mineralien-Spuren sind doch keine Hinterlassenschaft von Mars-Lebewesen. Zu diesem Ergebnis kommen neue Untersuchungen der Arizona State Universität, über die das Wissenschaftsmagazin "Science“ berichtet. Der Mars-Meteorit mit dem Namen ALH 84001 hatte Schlagzeilen gemacht, weil seine Mineralienspuren auf Leben zu verweisen schienen. Sie ähnelten mineralischen Formen, die auf der Erde durch Bakterien hervorgerufen werden. Die neuen Untersuchungen sorgen jetzt für Ernüchterung. Mikrobiologen stellten fest, daß das Gestein Eisen-Sulfide enthält, die normalerweise auf zwei verschiedene Bakterien schließen lassen. Es fehlen allerdings weitere Sulfide, die in diesem Zusammenhang nachweisbar sein müßten. Die Forscher glauben daher, daß es sich um eine natürliche Umwandlung der Mineralien ohne Einfluß von Bakterien handeln muß. Quelle: Science, 8.5.98
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Affen und Menschen denken ähnlich
Die Gehirnfunktionen der Affen ähneln denen der Menschen mehr als bisher bekannt war. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher eines amerikanischen Primaten-Zentrums, die die Hirnströme von Schimpansen untersuchten. Die Tiere mußten verschiedene Aufgaben lösen, die mit der Sprachfähigkeit gekoppelt sind. Die Daten der Hirnströme zeigten an, daß dabei jene Regionen in der linken Hirnhälfte aktiviert wurden, die auch beim Menschen bei solchen Tests arbeiten. Das Team aus Genetikern, Biologen und Verhaltensforschern glaubt, den Gehirnfunktionen der Affen sei bisher zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet worden. Einzelne Arten ließen bereits eine Vorform des menschlichen Bewußtseins erkennen. Orang-Utans, Gorillas und Schimpansen seien wie Menschen überwiegend durch die linke Hirnhälfte gesteuert. Eine Gestik, bei der die rechte Hand dominiere, könne als Vorläufer der Sprache aufgefaßt werden. Quelle: AP, 10.5.98
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Weltgesundheitsbericht meldet 50 Prozent mehr AIDS-Tote
Im vergangenen Jahr sind 2,3 Millionen Menschen an AIDS gestorben. Das sind rund 800.000 Tote mehr als ein Jahr zuvor. Diese Zahlen nennt der Weltgesundheitsbericht der UNO-Organisation WHO. An Krebs starben 6,2 Millionen Menschen. Häufigste Todesursache blieben Krankheiten durch Infektionen und Parasiten. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist um ein Jahr auf 65 Jahre gestiegen. Im Jahr 2025, so schätzt die WHO, werden die Menschen weltweit im Durchschnitt 73 Jahre alt werden. Die WHO beginnt in Genf ihre Jahrestagung. Quelle: dpa, 11.05.98
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Nachfahren von Pest-Überlebenden sind immun gegen AIDS
Heutige Nachfahren von Überlebenden der Pest im 14. Jahrhundert sind US-Forschern zufolge vor dem AIDS-Virus geschützt. Die Überlebenden von damals hätten eine dafür entscheidende Gen-Mutation weitervererbt. Das schreiben Wissenschaftler vom Nationalen Krebs-Institut der USA in einer Fachzeitschrift. Den Forschern zufolge hat heute fast jeder zehnte Europäer diese Gen-Mutation. Wer das Gen von beiden Elternteilen geerbt habe, sei praktisch immun gegen Aids. Menschen, die nur eine Kopie des Gens in sich tragen, könnten zwar mit Aids infiziert werden, hielten der Krankheit aber wesentlich länger stand als andere. Die Wissenschaftler untersuchten die Gene von über 4000 Menschen aus aller Welt. Quelle: afp, 09.05.98
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Expedition sucht auf Grönland Meteoriten-Trümmer
Im Sommer sollen vier Dänen auf Grönland nach den Resten eines Meteoriten suchen. Sein Flug war am 9. Dezember von zahlreichen Bewohnern der Polarinsel beobachtet und von einem Amateur mit einer Videokamera gefilmt worden. Wie das Tycho-Brahe-Planetarium in Kopenhagen heute mitteilte, wird die Expedition ab Ende Juli zu Fuß das vermutete Einschlagsgebiet absuchen. Das fünf mal fünfzehn Kilometer große Gebiet ist auch im Sommer von Eis bedeckt. Die Suche werde hohe Anforderungen an die körperliche Leistungsfähigkeit der Expeditionsteilnehmer stellen, hieß es in einer Mitteilung des Planetariums. Die dänische Regierung unterstützt die Expedition durch Gelder aus dem Forschungsetat. Auch das dänische Militär soll bei der Suchaktion helfen. Quelle: dpa 11.5.98
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Kühe haben Charakter
Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des niederländischen Instituts für Tierhaltung und Tiergesundheit in Lelystad. Nach der Studie reagiert jede Kuh anders und behält dieses spezifische Verhalten ein Leben lang bei. An der Untersuchung waren 89 Kühe beteiligt. Sie wurden kurzzeitig Streß-Situationen ausgesetzt. Dabei registrierten die Wissenschaftler Herzschlag, Hormon-Konzentration, Bewegungsaktivität und Frequenz des Muhens. Sie stellten erhebliche Unterschiede fest. So liefen manche Kühe mit wild klopfendem Herzen aufgeregt hin und her, andere grasten fast unberührt weiter. Nach einem Jahr wurden die Tests wiederholt, und wieder zeigte jede Kuh die für sie typischen Reaktionen. Quelle: dpa 11.5.98
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Gentherapie gegen Sichelzellen-Anämie
Amerikanische Wissenschaftler haben eine Gen-Therapie gegen die Sichelzellen-Anämie entwickelt. Bei dieser Krankheit sind die roten Blutkörperchen sichelförmig gebogen. Für die Betroffenen besteht eine erhöhte Infarkt-Gefahr, da die verbogenen Zellen die Blutgefäße verstopfen.
Die neue Gen-Therapie verändert nicht die Erbinformation der DNS, sondern das Boten-Molekül RNS, das die Information für die Bildung neuer Blutkörperchen übermittelt. Auf diese Weise könne zwar nicht erreicht werden, daß der Körper nur noch gesunde Blutzellen produziere. Dennoch werde es die Krankheit lindern, wenn etwa zehn bis zwanzig Prozent der roten Blutkörperchen die Normalform hätten, sagen die Forscher. Sie veröffentlichten ihre Erkenntnisse in der Zeitschrift "Science". Bis die Therapie in der Praxis angewendet werden kann, werde es noch einige Jahre dauern.
Quelle: Science, 5.6.98 (Bruce Sullenger, Duke University Medical Center)
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Hot Spots auf der Straße
Auch bei Castor-Transporten auf der Straße hat es offenbar extreme Grenzwertüberschreitungen gegeben. Dies zeigt die Untersuchung eines bei Darmstadt gelagerten Gestells für den Lkw-Transport von Castor-Behältern. Das Gestell wies eine hochgradig verstrahlte Rost-Stelle auf. An diesem millimetergroßen Fleck wurde eine Strahlung von 50.000 Becquerel pro Quadratzentimeter gemessen. Der Grenzwert liegt bei 4 Becquerel. Das Gestell, in das Castor-Behälter eingehängt werden können, steht seit Ende letzten Jahres auf einem Bahngelände. Zuletzt war es für einen Atommülltransport aus Bayern eingesetzt worden. Der Hot Spot wurde nach Angaben des Hessischen Umweltministeriums an einer schwer zugänglichen Stelle am Bodenblech entdeckt. Der verstrahlte Rost wurde dann abgekratzt und in ein Labor gebracht.
Quelle: dpa/AP, 4./5. 6.98
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Amoniak-Generator reinigt Dieselabgase
Wissenschaftler der Universität Karlsruhe haben ein Verfahren zur Reinigung der Abgase aus Dieselmotoren entwickelt. Die darin enthaltenen giftigen Stickoxide sollen mit Hilfe von Ammoniak abgebaut werden. Das Produkt der Reaktion ist Stickstoff. Die Wirkung von Ammoniak bei der Abgasreinigung wird bereits in Kraftwerken genutzt. Aus Sicherheitsgründen darf Ammoniak-Gas aber nicht in Fahrzeugen mitgeführt werden. Deshalb haben die Karlsruher Wissenschaftler ein Aggregat konstruiert, welches die jeweils nötigen Mengen Ammoniak-Gas aus Ammoniumcarbonat herstellt. Ammoniumcarbonat ist ein ungiftiges weißes Pulver, das auch in Backpulver enthalten ist.
Mit dem Serieneinsatz für Stadtbusse rechnen die Forscher schon in zwei Jahren. Auch in PKWs soll das Backpulver-Aggregat eingesetzt werden.
Quelle: Universität Karlsruhe, 4.6.98 (Prof. Werner Weisweiler, Institut für Chemische Technik)
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